Er ist der gewaltigste Flugsaurier, der je ausgegraben wurde: Der Pterosaurier, der aufgrund seiner Fundstelle in Transsylvanien den Spitznamen «Dracula» erhalten hat, wog vermutlich eine halbe Tonne und hatte eine Flügelspannweite von mindestens zwölf Metern.
Jetzt ist der Sensationsfund aus Rumänien neben anderen bedeutenden Exponaten aus dem Altmühl-Jura in der Flugsaurier-Sonderausstellung «Die Herrscher der Lüfte» zu sehen, die das Dinosaurier-Museum Altmühltal in Denkendorf bei Stuttgart präsentiert.
Die Überreste des Urzeit-Riesen sind hervorragend erhalten. Der Pterosaurier unterscheidet sich im Körperbau von anderen bisher bekannten Arten, beeindruckt jedoch vor allem durch sein Grösse: «Allein der Handwurzelknochen war grösser als der eines Mammuts und sein Hals hatte den Umfang eines ausgewachsenen Mannes», beschreibt der Paläontologe Mátyás Vremir, Mitglied der Transsilvanischen Museumsgesellschaft, seinen Fund. Er entdeckte 2009 den ersten Knochen an einem Steilhang nahe der rumänischen Ortschaft Sebes.
Gewichtsschätzungen von einer halben Tonne und eine Flügelspannweite ab 12 Meter werden unter den Wissenschaftlern als realistisches Minimum für «Dracula» diskutiert. «Die Spannweite dieses Flugsauriers kann bis zu 20 Meter betragen haben und aufrechtstehend war er wohl so gross wie eine Giraffe», so Mark Norell, Leiter und Kurator der Paläontologischen Abteilung am American Museum of Natural History in New York, der an den Ausgrabungen in Rumänien beteiligt war.
«In der Region um den Fundort, die in der Kreidezeit wohl eine subtropische Insellandschaft war, wurden keine grösseren Raubtiere gefunden. Wir gehen davon aus, dass er an der Spitze der Nahrungskette stand», erklärt der Ausgräber und Geologe Raimund Albersdörfer, der die Arbeit über viele Jahre mitfinanzierte. Ganz so wie der T. rex, der zur selben Zeit einen anderen Kontinent beherrschte, war «Dracula» Zeuge und Opfer des Massenaussterbens der Saurier. (sda-ots)