Afghanistan
Islamischer Staat (IS)

Verschiebt sich der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan?

Wann können die US-Truppen endgültig nach Hause?
Wann können die US-Truppen endgültig nach Hause?Bild: Getty Images AsiaPac
Wegen IS

Verschiebt sich der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan?

21.02.2015, 15:2621.02.2015, 15:35
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Die USA prüfen laut Verteidigungsminister Ashton Carter, ihre Truppen langsamer als geplant aus Afghanistan abzuziehen. Mit Kabul solle ein Dialog über den Abzugsplan geführt werden, sagte Carter am Samstag in Kabul nach einem Treffen mit Präsident Ashraf Ghani.

Nach Ende des Kampfeinsatzes in Afghanistan zum Jahreswechsel sind nach den Worten von Carter derzeit noch mehr als 10'000 US-Soldaten in dem Land stationiert. Die Hälfte der Soldaten soll nach bisherigen Plänen bis Ende diesen Jahres und der Rest bis Ende 2016 Afghanistan verlassen – also noch vor Ende der Amtszeit von Präsident Barack Obama im Januar 2017.

Bessere Zusammenarbeit

Hintergrund der neuen Überlegungen ist, dass eine längere und stärkere Truppenpräsenz im Kampf gegen die radikalislamischen Taliban, das Terrornetzwerk Al-Kaida und Ableger der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) sinnvoll sein könnte.

Ein Grund für einen verlängerten Aufenthalt der US-Truppen könnte die bessere Zusammenarbeit mit Präsident Ashraf Ghani (rechts) sein. 
Ein Grund für einen verlängerten Aufenthalt der US-Truppen könnte die bessere Zusammenarbeit mit Präsident Ashraf Ghani (rechts) sein. Bild: AP/REUTERS POOL

Darüber hinaus hat sich die Zusammenarbeit der US-Regierung und ihrer Verbündeten mit der neuen afghanischen Einheitsregierung von Präsident Ghani im Vergleich zu Vorgänger Hamid Karsai erheblich verbessert. Ghani hatte Obama und die US-Militärführung aufgefordert, ihre Pläne für den Truppenabzug aus Afghanistan zu überdenken.

Verlustreichstes Jahr seit 2001

Zum Jahreswechsel war der NATO-geführte ISAF-Kampfeinsatz in Afghanistan nach 13 Jahren zu Ende gegangen. An der Folgemission «Resolute Support» zur weiteren Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte durch Ausbildung und Beratung sind etwa 12'000 Soldaten aus 40 Staaten beteiligt. Das grösste Kontingent stellen die USA.

Für die Sicherheit im Land sind die afghanische Armee und Polizei nun aber selbst verantwortlich. Im vergangenen Jahr kamen in Afghanistan fast 5000 Soldaten und Polizisten um Leben - es war das verlustreichste Jahr seit Beginn des Kriegs gegen die Taliban 2001. Auch fast 3700 Zivilisten wurden UNO-Daten zufolge getötet.

Afghanistan ist die erste Auslandsreise des neuen US-Verteidigungsministers. Carter hatte am Dienstag als Nachfolger von Chuck Hagel seinen Amtseid abgelegt. Der 60-Jährige ist bereits der vierte Verteidigungsminister seit dem Amtsantritt von Präsident Barack Obama im Januar 2009. (lhr/sda/afp/reu/dpa)

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