Die Militärjustiz führt derzeit ein vorläufiges Beweisaufnahmeverfahren gegen unbekannt. Die Freiburger Kantonspolizei und die Militärpolizei haben vergangenen Dezember auf dem Schiessplatz Montagne de Lussy (FR) ein Lager von 300 zivilen Waffen gefunden, wie Militärjustiz-Sprecher Tobias Kühne einen Bericht von «Le Matin» (online nicht verfügbar) bestätigt.
Gegenstand der Untersuchung sei, wer die Waffen auf dem Schiessplatz gelagert habe. «Ausserdem geht es darum, abzuklären, wer auf diesem Schiessplatz mit welchen Waffen und mit welcher Munition geschossen hat», sagt Kühne auf Anfrage von watson. Laut «Le Matin» setzt sich das Waffenlager aus Schweizer Sturmgewehren, Faustfeuerwaffen und Kalaschnikows zusammen.
Seit dem Ausheben des Waffenlagers seien bereits mehrere Personen vernommen worden. Darunter auch ein ehemaliger Angehöriger einer Sondereinheit der französischen Armee und ein Angehöriger der Schweizer Armee, der früher auch bei einer israelischen Sicherheitsfirma gearbeitet haben soll.
Derselbe Mann sei in den 90er Jahren bereits im Zusammenhang mit einer geplanten Entführung von Athina Onassis ins Visier der Justiz geraten. Neben dem Franzosen und dem Schweizer sei auch weiteres ziviles und militärisches Personal des Schiessplatzes verhört worden.
«Le Matin» spekuliert, dass das Waffenlager ein Überbleibsel der Geheimarmee P-26 sein könnte. Auf dem Schiessplatz habe auch regelmässig ein «europaweit für seine Taktiken im Gefechtsschiessen bekannter Militär» Übungen durchgeführt.
Militärjustiz-Sprecher Kühne wollte die «Le Matin» anonym zugetragenen Informationen nicht kommentieren. (thi)