Volkswagen-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech muss sich Medienberichten zufolge nach dem verlorenen Machtkampf gegen den Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn nun selbst um sein Amt fürchten. «Die Mehrheit ist gegen Piech», zitierte die Zeitung «Bild am Sonntag» einen Aufsichtsrat.
Neben den zehn Arbeitnehmervertretern wollten auch die jeweils beiden Aufsichtsräte Niedersachsens und der Porsche-Familie den Patriarchen abwählen. Das seien 14 der insgesamt 20 Aufsichtsräte.
«Man muss nach der Sitzung vom Donnerstag die Geschäftsfähigkeit des Vorsitzenden infrage stellen», zitierte das Blatt ein Mitglied des Gremiums. Volkswagen, die Porsche SE in Stuttgart und Piechs Büro in Salzburg wollten sich am Samstagabend nicht dazu äussern.
Im Machtkampf mit Winterkorn hatte Piech zuvor eine herbe Niederlage einstecken müssen. Winterkorn, dem Piech das Vertrauen entzogen hatte, bleibt an der Spitze von Europas grösstem Autobauer. Sein Vertrag soll sogar noch verlängert werden, wie VW am Freitag mitteilte.
Dafür hatten sich bei einer Krisensitzung in Salzburg nach Reuters-Informationen fünf von sechs Mitgliedern im Präsidium des Aufsichtsrats ausgesprochen und damit gegen Piech gestellt. (feb/sda/reu)