Wegen einer angeblichen Geiselnahme im Drogenmilieu ist die belgische Polizei am Montag zu einem Einsatz in Gent ausgerückt - doch der Vorfall entpuppte sich als schlechter Scherz.
Am Morgen teilten die Ermittlungsbehörden mit, vier Männer hätten ein Wohnhaus in einem Arbeiterviertel der Stadt gestürmt. Die Behörden ging zunächst von einer Geiselnahme aus - doch am Abend teilte die Staatsanwaltschaft mit, ein polizeibekannter 18-Jähriger habe sich einen Scherz erlaubt.
Der illegal in Belgien lebende Jugendliche ist der Polizei wegen Drogendelikten bekannt, wie die Nachrichtenagentur Belga meldete. Er sei festgenommen und von der Staatsanwaltschaft verhört worden.
Die Behörde habe schliesslich festgestellt, dass es keine Geiselnahme gegeben habe. Der Vorfall ereignete sich, während in einem Café im australischen Sydney tatsächlich ein Geiselnehmer 17 Menschen in seiner Gewalt hatte.
Dem jungen Mann in Belgien drohen zwei Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe der Kosten des Polizeieinsatzes. Ausgelöst wurde dieser, nachdem der Mann in ein Geschäft kam und eine Geiselnahme meldete. Er gab an, vier mit Kalaschnikows bewaffnete Männer hätten in seiner Wohnung einen Freund in ihre Gewalt gebracht.
Schwer bewaffnete Polizisten mit schusssicheren Westen rückten an - doch die Beamten fanden im Gebäude «weder Kalaschnikows noch bewaffnete Menschen», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Das angebliche Opfer bestritt eine Geiselnahme. (feb/sda/afp)