Bern: Spital Thun bevorzugt einen deutschen Chefarzt – die Spitalszene muckt auf
- Der Verwaltungsrat des
öffentlichen Spitals Thun hat im Oktober den Chirurgen Arzt Georg
R. Linke zum Leiter
der chirurgischen Klinik ernannt. Das stösst Ärzten in der Spitalszene sauer auf, wie die «Berner Zeitung» schreibt.
- Die Hauptkritik: Die Spitalleitung hatte die Stelle nie ausgeschrieben. Interessenten aus der Schweiz hatten so keine Chance, sich zu bewerben, sofern sie nicht von der Geschäftsleitung des Spital Thun angeschrieben wurden.
- Brisant auch: Dem designierten deutschen Klinikleiter fehlt im Gegensatz zu Schweizer Konkurrenten ein für Chefärzte wichtiges Diplom, ein sogenannter Schwerpunkttitel in seinem Fachgebiet.
- Der Verein
der Leitenden Spitalärzte der
Schweiz (VLSS) kritisiert fehlende Chancengleichheit für Schweizer Ärzte. Laut ihm passiert es oft, dass Ärzte direkt in Deutschland rekrutiert werden.
- Besteht nun Chirurg Linke in den
Monaten nach seinem Stellenantritt
im Januar die Schwerpunktprüfung
nicht, steht die Spitalleitung
vor einem grösseren Problem:
Sie verliert möglicherweise
sowohl den Chefarzt wie
auch den leitenden Arzt der chirurgischen
Klinik. (rwy)
