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Ab 2023 fährt Dominique Aegerter in der Superbike-Königsklasse

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Bild: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Ab 2023 fährt Dominique Aegerter in der Superbike-Königsklasse

Der Berner Motorrad-Rennfahrer schafft den Aufstieg in die Superbike-Weltmeisterschaft. Der 31-Jährige ist zweifacher Supersport- und aktueller MotoE-Weltmeister.
29.09.2022, 10:5329.09.2022, 10:53
David Kocher / ch media
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Es ist wie ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk: Am Donnerstag wurde offiziell bekanntgegeben, dass der 31-jährige Berner Rennfahrer ab der nächsten Saison in der Superbike-Weltmeisterschaft antritt. Am Freitag feiert der gebürtige Rohrbacher seinen 32. Geburtstag.

Von Ten Kate Racing Yamaha geht es in der nächsten Saison nun zum GRT GYTR Yamaha WorldSBK Team. Superbike gilt als die Königsklasse der seriennahen Motorräder, also Bikes, welche auch beim Händler gekauft werden können. Das ist auch genau der Sinn, wie die Superbike-Weltmeisterschaft offiziell kommuniziert: «Die Piloten fahren seriennahe Maschinen, die die Fans leicht ihren Strassenmodellen anpassen können.»

Für Motorradrennfahrer gibt es nur noch eine höhere Stufe: Rennen mit Prototypen-Bikes, wie in den MotoGP-, Moto2- und Moto3-Klassen. Für den Berner ist der Aufstieg ein weiterer Schritt zur Erfüllung seines grossen Traumes: Selbst in der MotoGP zu fahren. Möglich werden könnte dies als Testfahrer in der MotoGP, falls er den Sprung ins Yamaha-Werksteam schafft. «Wenn ich ins Werksteam kommen will, muss ich erster oder zweiter Yamaha-Fahrer sein», sagte der Berner erst vor wenigen Tagen gegenüber «Speedweek».

Eine rekordverdächtige Saison

Dominique Aegerter kann auf beeindruckenden Saisons zurückblicken. 2021 fuhr er stolze zehn Siege ein. Etwas, das in der 20-jährigen Geschichte der Supersport-Weltmeisterschaft bisher nur der italienischen Rennfahrer Andrea Locatelli übertrifft. Dieser kam in der Saison 2020 auf zwölf siegreiche Rennen.

Ein Rekord, den Aegerter dieses Jahr schlagen dürfte: Von den 16 bisher absolvierten Rennen gewann der Berner bereits zwölf. Zwei weitere Male stand er auf dem Podest. Nur die beiden punktelosen Rennen im tschechischen Most kratzten am Image des Berner Rennfahrers.

Denn das Rennwochenende Ende Juli sorgte für grosse Kritik: Nach einem Sturz am Rennen vom Samstag, 30. Juli, blieb Aegerter am Boden liegen – anschliessend wurde eine Hirnerschütterung diagnostiziert. Da er so aus medizinischen Gründen nicht am Sonntag antreten konnte, wehrte er sich und erklärte, er sei grundlos liegengeblieben und nicht verletzt. Doch auch ohne Gehirnerschütterung durfte der Berner nicht am Folgetatg antreten – er wurde wegen «Unsportlichkeit» für den Renntag gesperrt.

Einige Medien beschrieben Aegerter in Folge als «Töff-Neymar». Der Rohrbacher erklärte Anfang August gegenüber «Blick», warum er liegen geblieben war: Aus Frustration sei er «einfach am Boden zerstört» gewesen.

Grösser, schwerer, stärker

Für Dominique Aegerter bedeutet der Aufstieg auch eine Umgewöhnung: Die Bikes der Supersport-Klasse sind mit einem Hubraum von 400 bis 750ccm kleiner, leichter und weniger stark als die Superbike-Maschinen. Diese müssen mindestens 168 Kilogramm wiegen und einen Hubraum zwischen 750 und 1200ccm haben. In beiden Rennklassen ist die genaue Hubraumgrösse an die Anzahl Zylinder gebunden.

Gemäss Angaben auf Aegerters Website fährt er mit seiner Yamaha YZF R6 im Supersport aktuell mit einem Hubraum von 599ccm, einem Leergewicht von 164 Kilogramm bei 120 PS.

Künftig wird Aegerter auf einer Yamaha YZF-R1 antreten. Die Unterschiede sind offensichtlich: Der Hubraum beträgt fast 1000ccm, die PS mit 200 fast doppelt so stark wie bei seiner alten Maschine.

Mit diesem Bike gewann der türkische Fahrer Toprak Razgatlioglu die Superbike-Weltmeistermeisterschaft 2021. In seinem Ankündigungspost auf Instagram schreibt Aegerter, er könne die ersten Tests auf der R1 kaum erwarten. Doch das muss aktuell noch warten: «Jetzt fokussiere ich mich auf einen weiteren aufeinanderfolgenden Weltmeistertitel im Supersport.»

Die nächsten Rennen der Supersport-Weltmeisterschaft 2022 finden am 7. bis 9. Oktober in Portugal statt. Dominique Aegerter führt die Rangliste mit 36 Punkten Vorsprung an.

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