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Ex-YB-CEO Greuel: «Gab nie einen persönlichen Machtkampf»

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Bild: KEYSTONE/Patrick Huerlimann

Ex-YB-CEO Greuel: «Gab nie einen persönlichen Machtkampf»

Die Kündigung des langjährigen YB-CEOs Wanja Greuel vor gut zwei Wochen kam für viele überraschend. Verschiedenen Medienberichten zufolge ging der Trennung ein längerer Konflikt zwischen Greuel und der restlichen YB-Führung voraus. Vor allem mit Christoph Spycher sei das Verhältnis zerrüttet gewesen. Dies bestreitet Greuel nun in einem LinkedIn-Post.
29.05.2024, 10:2330.05.2024, 09:10
Raphael Willen / ch media
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Am 12. Mai machte die «NZZ» publik, dass der langjährige YB-CEO Wanja Greuel beim BSC YB gekündigt hat. Ein seit längerer Zeit schwelender Konflikt sei eskaliert, schrieb die Zeitung in ihrem Artikel. Greuel habe sich in Diskussionen mit der sportlichen Führung alleingelassen gefühlt.

Die Young Boys bestätigen am gleichen Tag, dass sich Wanja Greuel entschieden habe, das Unternehmen zu verlassen. Dieser lässt sich in der Mitteilung wie folgt zitieren: «Es war stets mein Antrieb, als CEO die unternehmerischen Geschicke von YB mitgestalten zu können. Innerhalb der Unternehmensleitung bestehen mittlerweile jedoch unterschiedliche Auffassungen über die Führung des Clubs.»

Vor wenigen Tagen berichtete die «NZZ», dass Greuel bei YB zur Persona non grata geworden sei. Konkret: Er sei in der Geschäftsstelle, im Stadion und an der Meisterfeier nicht mehr erwünscht. Und tatsächlich: Der Ex-CEO war seit seiner Kündigung nie auf TV- oder Pressebildern zu sehen – weder nach dem entscheidenden Spiel gegen Servette, noch an der Pokalübergabe beim letzten Heimspiel gegen Winterthur oder an der Meisterfeier am vergangenen Sonntag.

«Sportlicher Erfolg steht an erster Stelle»

Nun hat sich Wanja Greuel am Dienstag erstmals seit seinem Abgang selbst dazu geäussert. «Es hat nie einen persönlichen Machtkampf gegeben. Der sportliche Erfolg und vor allem der Club stehen an erster Stelle und ich habe grossen Respekt vor allen Menschen in diesem grossartigen Verein», schreibt der Deutsche in englischer Sprache auf LinkedIn.

Er habe in den letzten Monaten und Wochen gemerkt, dass er mit seinen Ideen und seinem Engagement nicht mehr länger am richtigen Ort sei und dass er seine Energie lieber in andere Projekte investieren wolle, schreibt Greuel weiter. Wanja Greuel war knapp zehn Jahre beim BSC Young Boys engagiert. Zuerst war er während zwei Jahren Leiter Kommerz, bevor er 2016 zum CEO aufstieg.

Berufliche Zukunft offen

Wie es für ihn beruflich weitergeht, lässt Greuel im Post offen. Zuletzt wurde er am deutschen Cupfinal in Berlin gesehen, beim Duell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Bayer Leverkusen. Umgehend wurde spekuliert, ob Greuel bei Union Berlin übernehmen könnte. Allerdings war Greuel als Fan im Stadion, er stammt aus Kaiserslautern.

Auch der YB-Sport-Verantwortliche Christoph Spycher betonte am Samstag nach dem Winterthur-Spiel in einem Interview gegenüber «SRF», dass es intern keine Unruhen gegeben habe. «Nach aussen wurde oft ein Bild von extremen Unruhen gezeigt. Diese haben aber vor allem in den Medien stattgefunden», so Spycher.

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