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Unbekannte hinterlassen Sauerei im Könizbergwald – doch wer räumt eigentlich auf?

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Bild: Leserreporterin

Unbekannte hinterlassen Sauerei im Könizbergwald – doch wer räumt eigentlich auf?

Unbekannte haben letztes Wochenende illegal einen Berg voller «Ghüder» hinterlassen. Das ist nicht nur unschön anzusehen und schädlich für die Umwelt, sondern auch illegal und strafbar. Diese Behörden müssen die Mülldeponie räumen.
04.01.2024, 08:5804.01.2024, 08:58
Lara Aebi / ch media

Ein Haufen Kleider, ein Rucksack, eine Satellitenschüssel und ein Lattenrost – dieses Bild hat sich einer Leserreporterin am Samstag im Könizbergwald geboten.

Derselbe Weg, hundert Meter weiter. Zwei kleine Tische liegen neben dem Weg:

Der Ort des Geschehens: Ein Verbindungsweg zwischen dem Waldeingang an der Holligenstrasse im Berner Fischermätteliquartier und der Turnierstrasse.

Abfall im Wald zu lassen ist verboten. Der Könizbergwald gehört der Burgergemeinde Bern. Bereits auf deren Website ist zu lesen: «Die Entsorgung von Gegenständen jeglicher Art im Wald ist illegal.»

Dennoch sei es längstens nicht das erste Mal, dass in diesem Wald «Ghüder» hinterlassen worden sei, so die Leserreporterin. Ein solches Ausmass habe sie allerdings noch nie gesehen.

Polizei ist involviert – falls sie direkt benachrichtigt wird

Von diesem Abfallberg hat sogar die Kantonspolizei Bern Wind bekommen. Diese schreitet bei illegalen Mülldeponien auf Kantonsgebiet nur ein, wenn sie direkt benachrichtigt wird. Oder wenn Kapo-Mitarbeitende selbst illegal entsorgten «Ghüder» sehen. Dies komme immer wieder vor, sagt Mediensprecherin Isabelle Wüthrich.

Die Meldung über den Müll im Könizbergwald habe die Kapo am Sonntag gegen 12 Uhr erhalten. Daraufhin sei eine Patrouille ausgerückt. Und dann? «Unsere Mitarbeitenden haben Abklärungen zur Urheberschaft aufgenommen und die Entsorgung organisiert.»

Würden sich Hinweise ergeben, wem die illegal entsorgten Gegenstände gehören, rapportiere die Kantonspolizei «den Sachverhalt an die zuständige Staatsanwaltschaft», erklärt Wüthrich. Wie das illegale Entsorgen bestraft wird, obliege der Justiz.

Burgergemeinde Bern: «Abfälle haben hier nichts verloren»

Der Burgergemeinde Bern gehört nicht nur der Könizbergwald, sondern sämtliche bewaldeten Flächen auf Stadtberner Boden. Dazu kommen Gebiete im Kiental, Saanen und Weissenburg im Simmental. Wo immer sich Menschen bewegen, komme es stellenweise zu Littering, sagt der Forstbetrieb der Burgergemeinde, stellt aber klar: «Der Wald ist Naturraum, und Abfälle haben hier nichts verloren. Abfallentsorgung im Wald ist illegal – dazu gehören übrigens auch Gartenabfälle und Weihnachtsbäume.»

Stelle der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern illegale Abfalldeponien fest, würden diese jeweils der Stadt Bern weitergeleitet. Konkret: an die Abteilung «Entsorgung + Recycling». Wilde Deponien würden geräumt, man versuche, die verursachenden Personen ausfindig zu machen und entsprechend zu intervenieren, erklärt Abteilungsleiter Christian Jordi. Zudem: «Die städtische Gewerbepolizei führt regelmässig Kontrollen durch und stellt bei Verstössen Ordnungsbussen aus.»

Auch die benachbarte Gemeinde Köniz hatte bereits mit illegaler Entsorgung zu kämpfen: Ende August 2022 wurden mehrere Möbel am Waldrand im Köniztal abgestellt. Wie Anwohnerinnen und Anwohner darauf reagiert haben, siehst du im Video.

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