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«Alles muss weg» – keine Nachfolge für das Simplyfine in Thun

Das Simplyfine in Thun verschwindet endgültig.
Das Simplyfine in Thun verschwindet endgültig.Bild: BärnToday

«Alles muss weg» – keine Nachfolge für das Simplyfine in Thun

Seit Ende 2023 ist das Simplyfine in der unteren Hauptgasse in Thun geschlossen. Das Geschäft mit Delikatessen aus der Region und einem kleinen Bistrot verschwindet definitiv. Eine Nachfolge, die das Lokal mit einem ähnlichen Konzept weiterbetrieben hätte, suchte das Betreiberpaar vergebens. Am Samstag kommt es jetzt zum Räumungsverkauf: «Alles muss weg»
03.02.2024, 05:3403.02.2024, 09:05
Matthias Fuchser / ch media
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Die Lichter des bekannten Spezialitätenladens Simplyfine mit kleinem Bistro in der «Unteren Hauptgasse» in Thun gingen Ende Jahr aus. Nach rund sieben Jahren haben sich Anita und Stefan Schrag entschieden, ihr Geschäft mit eben jener Filiale in Thun und einer Zweigstelle in Bern aufzugeben.

Am Samstag kommt es nun in Thun nun zum grossen Ausverkauf. «Alles muss weg», ist das Motto. «Es hat Tische, Stühle, Möbel, Sofas, Kaffeemaschinen, Kühlschränke oder noch etliche Weine», erklärt Stefan Schrag ganz sachlich. Die ganz grossen Emotionen seien wohl schon vorbei, meint der Co-Geschäftsführer des Simplyfine. Trotzdem freut er sich auf die letzten Begegnungen mit der Kundschaft. Es sei wichtig, sich verabschieden zu können. «Wir hatten in den letzten Wochen sehr viele schöne und emotionale Feedbacks, die uns sehr berührt haben. Viele Stammkunden werden uns beim Ausverkauf besuchen», weiss Schrag. Er freue sich auf einen schönen Tag.

Ein Traum geht zu Ende

Den Grundstein für ihren Concept Laden mit Bistro legten Stefan Schrag und seine Frau Anita im Januar 2017. Das Simplyfine spezialisierte sich auf regionale Produkte. «Wir haben uns damals einen grossen Traum erfüllt», sagt Schragg. Es folgten jedoch schwierige Jahre, unter anderem die Pandemie zerrte an den Kräften und Finanzen. Trotzdem, nach sieben Jahren hatte sich das Lokal beim Thuner Rathausplatz eigentlich etabliert und das Konzept funktionierte, sagt Schrag.

Zur Schliessung kam es nun unter anderem aus gesundheitlichen Gründen. Stefan Schrag leidet an einer chronischen Immunkrankheit. «Für mich war es nicht mehr möglich zwölf Stunden am Stück zu arbeiten.» Da das Paar den Laden nur gemeinsam führen wollten, entschieden sie sich für das Ende ihres Projekts. Sowohl für die Thuner- als auch die Berner Filiale im Breitenrain suchten Stefan und Anita Schrag in den letzten Wochen eine Nachfolge – allerdings vergebens, wie sich nun zeigt.

Keine Nachfolge gefunden

Am Tag des Räumungsverkaufs in Thun ist unklar, wie es mit dem Lokal des einstigen Simplyfines beim Rathaus weiter geht. Das Gebäude gehört der Burgergemeinde Thun, die sich nun damit beschäftigen wird. Trotz intensiver Bemühungen konnten die Schrags keine geeignete Nachfolgelösung finden, die den Laden im ähnlichen Stil weiterführen wollte. «Es gab Interessenten und wir hatten fast einen Abschluss, doch am Ende zogen sie sich wieder zurück», sagt Stefan Schrag. Etwas offener sei die Situation noch für die Ladenfläche in Bern. Für diese seien noch Gespräche am Laufen.

Der offizielle Ausverkauf findet am Samstag zwischen 10 und 15 Uhr bei der Simplyfine-Filiale in Thun statt. Alles, was noch vor Ort zu finden sei, müsse weg. «Andenken haben wir natürlich schon mit nach Hause in Sicherheit gebracht», sagt Stefan Schrag. Beispielsweise eine grosse Weinflasche, die sie bei der Eröffnung des Geschäfts als Geschenk erhalten haben. «Mal sehen, ob man den noch trinken kann», ergänzt er mit einem Schmunzeln.

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