«Die häufigsten Fundgegenstände sind Handys, Schlüssel und Rucksäcke», sagt Rolf Meyer, Leiter Kommunikation bei Bernmobil. «In der kälteren Jahreszeit kommen dann auch Handschuhe, Mützen und Halstücher hinzu. Und wenn es regnet, natürlich der Klassiker: der Regenschirm.»
Bei der Stadt Bern tönt es ähnlich: «Bei den Top-Fundsachen haben wir im letzten Jahr folgende Kennzahlen: 866 Schlüssel, 756 Portemonnaies, 771 Ausweise, 494 elektronische Gegenstände und 253 Schmuckstücke und Uhren», teilt Norbert Esseiva, Leiter der Gewerbepolizei, mit. Die Orts- und Gewerbepolizei ist zuständig für das Fundbüro der Stadt Bern.
Auch bei den SBB sind es grösstenteils Portemonnaies, Handys, Schlüssel und Rucksäcke, die liegen bleiben, wie Mediensprecherin Luana Quinter verrät.
Es werden aber auch immer wieder kuriose Gegenstände liegengelassen, wie Esseiva sagt: «Im Laufe der Jahre fanden einige skurrile Sachen ihren Weg ins Fundbüro, zum Beispiel ein Gebiss, ein Rollstuhl, ein Rollator und mehrere Kinderwagen.» Auch eine Lautsprecheranlage inklusive Wagen oder ein Spielautomat seien unter den Fundgegenständen gewesen.
Auch in den Fahrzeugen von Bernmobil wurden schon die verschiedensten Dinge gefunden. «Es wird ziemlich alles liegengelassen, was die Fahrgäste mit sich führen. Zum Beispiel Fahrräder, Kinderwagen, Eheringe oder sogar mal ein Hometrainer», so Rolf Meyer. In den Zügen und Bahnhöfen der SBB wurden schon ein Grossbild-Fernseher, eine Schaufensterpuppe oder eine Autoradkappe vergessen.
Besonders viel bleibe in der Altstadt, auf öffentlichen Sportanlagen und im Sommer im Marzili liegen, weiss Norbert Esseiva. Während im Fundbüro der Stadt Bern und bei den SBB etwa die Hälfte der Gegenstände abgeholt wird, ist es bei Bernmobil nur circa 20 Prozent.
Wenn Sachen nicht abgeholt werden, würden diese bei der Stadt Bern nach der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist von einem Jahr weitergegeben. «Wir verschenken Gegenstände wie Kleidungsstücke, Halstücher oder Rucksäcke je nach Zustand an verschiedene gemeinnützige Organisationen, etwa an die Flüchtlingshilfe, das Schweizerische Rote Kreuz oder lokale Institutionen», meint der Leiter der Gewerbepolizei.
Bei Bernmobil werden die Fundsachen nach der Aufbewahrungsfrist von drei Monaten entweder weiterverwertet oder entsorgt. «Kleider werden beispielsweise an das HEKS (Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz) weitergegeben, Brillen an Fielmann, die sie repariert und an ein Hilfswerk in Afrika weitergibt, oder Handys an Swisscom zum Recyceln. Die SBB verkaufen die Fundgegenstände nach drei Monaten auf der Website ihres Partners «fundsachenverkauf.ch», wie Quinter angibt.