«Ob du eine möblierte Wohnung für den Urlaub oder als neuen Standort zum Arbeiten suchst, du wirst lieben, was wir dir anbieten.» So will City Pop auf seiner Website neue Kunden anwerben.
Das Unternehmen mit Sitz in Zürich hat im März 2022 in einem ehemaligen Bürogebäude an der Belpstrasse im Berner Monbijou-Quartier eine neue Liegenschaft mit 200 Wohnungen eröffnet. Diese kämen sehr gut an, sagt Alessandra Citterio, Head of Operations. «Kurz nach der Eröffnung war die ganze Liegenschaft bereits ausgebucht.»
Das Konzept von City Pop ist relativ simpel: Das junge Unternehmen, das von der Artisa Group, einer Schweizer Immobiliengesellschaft, unterstützt wird, bietet möblierte Mini-Apartments an. In Bern ist die kleinste Wohnung 20 Quadratmeter gross, während das grösste Apartment eine Fläche von 40 Quadratmetern hat. Nebenkosten, Internet und Gemeinschaftsräume wie Fitnesscenter, Kinosaal oder Musikraum sind im Preis inbegriffen.
Ein Reinigungsservice, ein Parkplatz und ein Kellerabteil kann dazu gebucht werden. Die Wohnungen können ab 4 bis maximal 52 Wochen gebucht werden, der Aufenthalt kann aber verlängert werden.
Laut City Pop eignen sich die Wohnungen unter anderem für «Menschen, die nach praktischen, voll ausgestatteten, flexiblen und preisgünstigen Studios suchen». Über das Wort «preisgünstig» lässt sich hier allerdings streiten. Laut Alessandra Citterio kostet das günstigste Apartment, das «Pop S Compact», das 20 Quadratmeter Fläche bietet, 1200 Franken pro Monat. Die monatlichen Kosten der teuersten Wohnung, dem «Serviced Apartment Duplex», belaufen sich auf 1800 Franken – und das bei 35 Quadratmetern Wohnfläche.
Klar, die Apartments sind möbliert und bieten einige bereits erwähnte Zusatzleistungen. Trotzdem fällt beim Vergleich mit anderen, ebenfalls zentral gelegenen Wohnungen in Bern auf, dass die Apartments von City Pop um einiges mehr kosten.
Trotzdem stösst das Angebot in Bern auf grossen Anklang. «Die Nachfrage ist gross, die Wohnungen in Bern sind durchschnittlich zu 97 Prozent ausgebucht», so Citterio. Doch was sind das für Leute, die das Angebot von City Pop nutzen? «Wir haben Studenten, Expats und Personen, die auf einer Botschaft oder in einem Spital arbeiten. Aber auch junge Paare, die zum ersten Mal zusammenziehen und ältere Leute, die wieder in die Stadt ziehen wollen.»
Alessandra Citterio, Head of Operations, verbittet sich jedoch ausdrücklich Kritik an der Preisgestaltung: «Unsere Preise können nicht mit den traditionellen Wohnungen verglichen werden, da wir ein anderes Konzept verfolgen.» City Pop habe tiefere Preise als Konkurrenten wie zum Beispiel Vision Apartments. «Deren Preise sind wesentlich höher als unsere.»
Beim Betrachten der Google-Bewertungen von City Pop in Bern fällt auf, dass einzelne Kundinnen und Kunden das Konzept zwar gut finden, den Kundendienst des Unternehmens jedoch bemängeln. Dazu meint Citterio: «Wir sind froh, wenn uns die Kunden sagen, was sie gut finden und was nicht. Wir müssen uns in vielen Aspekten noch verbessern.» Sie ist zuversichtlich, dass das mit ihrem «starken Team» auch gelingen wird.