Der Vorfall sorgt bei Katzenfreunden für mehr als nur Stirnrunzeln: Am Mittwoch wurde in Uetendorf der 13-jährige Kater Rocky mit einem Luftgewehr angeschossen. Der Schock bei Besitzerin Suwanna Bürki und ihrem Partner war gross, als sie am Mittwochabend von der Arbeit nach Hause kamen: «Es war ein wunderschöner Tag, deshalb fand ich es schon seltsam, dass Rocky auf dem Sofa lag und nicht draussen war», erzählt sie.
Auch die Reaktion des Tiers war anders als sonst: «Normalerweise schnurrt er und streicht uns um die Beine, wenn wir nach Hause kommen.» Am Mittwoch hingegen legte sich Rocky einfach auf den Boden. Da bemerkte Bürki die Verletzung an der Schulter ihrer Katze.
«Ich dachte zuerst, es sei eine Zecke. Aber als wir den dunklen Punkt genauer anschauten, sahen wir, dass es sich um ein Projektil eines Luftgewehrs handelt.» Das Paar handelte sofort und rief bei der lokalen Tierarztpraxis an, welche Rocky in die Tierklinik nach Thun überwies.
In der Tierklinik in Thun wurde der 13-jährige Kater untersucht und es wurden Röntgenbilder gemacht. Weitere Projektile steckten glücklicherweise nicht im Körper des Tiers. «Rocky hatte Glück im Unglück», sagt Besitzerin Bürki. Weichteile oder Knochen wurden nicht verletzt. Nach einem kleinen Eingriff konnte der Kater bereits am Mittwoch wieder nach Hause, wie die Krankenakte aus der Tierklinik zeigt.
Nach anfänglichen Schmerzen geht es dem Kater laut Bürki wieder besser. «Rocky erhält bis Ende Woche Schmerzmittel und wir müssen die Wunde im Auge behalten, damit sie sich nicht entzündet.» Katzen haben ja bekanntlich sieben Leben.
Trotz des Happy Ends für Rocky steckt der Vorfall Suwanna Bürki noch immer tief in den Knochen. Sie kann sich nicht erklären, wer einem wehrlosen Tier so etwas antut. «Ich denke, dass es ein Katzenhasser sein muss», spekuliert sie.
Um weitere solche Vorfälle zu verhindern, hat Bürki den Vorfall bei der Polizei gemeldet und eine Strafanzeige wegen Tierquälerei eingereicht. Die Chancen, dass Täterinnen oder Täter gefunden werden, schätzt sie allerdings als gering ein. «Luftgewehre sind nirgends registriert», so Bürki.
Deshalb hat sie auch auf Social Media auf den Vorfall aufmerksam gemacht und sich bei der regionalen Tierschutzorganisation «Anihelp» in Thun gemeldet. Gemeinsam suche man jetzt Zeugen, die etwas zur Schussabgabe auf Rocky sagen können. Diese sollen sich bei der Polizei melden. «Vielleicht stellen sich die Täter ja sogar selbst», so Bürki.
Laut Cynthia Güntensperger von «Anihelp» komme es schweizweit immer wieder zu Vorfällen, wo Katzen abgeschossen oder gequält werden. Eine genaue Statistik liegt diesbezüglich nicht vor.
Die Kantonspolizei Bern bestätigt, dass sie eine entsprechende Anzeige erhalten hat. Kenntnisse von weiteren Angriffen auf Haustiere in der Region Uetendorf und Thun habe man nicht, sagt eine Sprecherin auf Anfrage.