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Stadtberner Kindesschutz-Amt überlastet – Forderung nach mehr Personal

Immer mehr Kinder, Jugendliche und psychisch beeinträchtigte Menschen geraten in Krisen.
Immer mehr Kinder, Jugendliche und psychisch beeinträchtigte Menschen geraten in Krisen.Bild: Pixabay

Stadtberner Kindesschutz-Amt überlastet – Forderung nach mehr Personal

Die Fallzahlen beim Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz gehen dermassen durch die Decke, dass der Berner Gemeinderat eine personelle Aufstockung von 600 Stellenprozenten beantragt. Ein wichtiger Grund ist der Mangel an psychosozialen Fachkräften.
22.09.2022, 12:4122.09.2022, 12:41
Lara Aebi / ch media
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Die Krisensituationen bei Kindern, jungen Erwachsenen und psychisch beeinträchtigten Menschen nehmen weiterhin zu. Die Folgen: Höhere Fallzahlen und damit eine höhere Belastung für das Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz. Eine Beruhigung der Situation ist momentan nicht in Sicht.

Eine personelle Aufsteckung von 600 Stellenprozenten sei per 1. Januar 2023 notwendig, um die professionelle Betreuung von betroffenen Personen weiterhin gewährleisten zu können, schreibt der Gemeinderat der Stadt Bern am Donnerstag in einer Mitteilung. Er hat deshalb beim Stadtrat einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 680'000 Franken beantragt. Dieser kann mit den vom Kanton abgegoltenen Fallpauschalen kompensiert werden.

Fachkräftemangel im psychosozialen Bereich

Die Zunahme der Fallzahlen beim Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz habe stark mit der Überlappung verschiedenen Krisen zu tun, gibt Abteilungsleiterin Ester Meier bekannt. «Corona, der Ukraine-Krieg, die Energie- und die Klimakrise und natürlich die Inflation beschäftigen die Menschen sehr – insbesondere Jugendliche. So entstehen Angst und Unsicherheit, wie es weitergeht.»

Ein wichtiger Grund, weshalb die personelle Aufstockung notwendig sei, ist gemäss Meier der Mangel an psychosozialen Angeboten. «Zur Zeit besteht bei psychologischem Fachpersonal eine Wartefrist zwischen sechs und zehn Monaten. Meine Beiständinnen sind keine Psychologinnen – die Fälle werden uns nur zugeteilt, da es an niederschwelligen, raschen Hilfsangeboten fehlt.»

Mit 400 der 600 Stellenprozente wird daher das Beistandspersonal aufgestockt. «Davon landet ein grosser Teil beim Kindesschutz.» Dort sei die maximale Fallbelastung überschritten und damit so hoch, dass anfangs September ein Zuteilungsstopp angeordnet werden musste.

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