Wir erreichen Franco Rappa am Montag am Telefon hörbar schnaufend. Aber nicht die Anstrengung der Schwingfeste hat ihn kurzatmig gemacht, sondern eine Wanderung mit seiner Familie am Oeschinensee – eine kurze Auszeit zwischen den Schwingfesten in der Burgdorfer Arena auf der Schützenmatte.
Franco Rappa: Einerseits die Begeisterung der Besucherinnen und Besucher, andererseits die Wettkämpfe: diese waren am Oberaargauischen und am Emmentalischen spannend bis zum Schluss. Am Emmentalischen am Samstag hat mich der Sieg des jungen Emmentalers Michael Moser extrem gefreut, das ist natürlich super, wenn ein Einheimischer den ersten Preis gewinnt.
Nein, eigentlich nicht. Wir konnten Dinge, die am ersten Tag noch nicht ganz ideal waren, intern korrigieren – auch wenn das Dinge waren, die die meisten Leute nicht bemerkt haben. Die Stimmung bei den Helferinnen und Helfern und im OK ist ausgezeichnet.
Wenn man zwei gute Vizepräsidenten hat und einen Geschäftsführer, ist das nicht nötig – aber ich war dauernd unterwegs und habe gemeldet, wenn etwas nicht funktionierte. Spätestens am Abend beim Rapport um 19 Uhr haben wir die Erkenntnisse gesammelt und Korrekturen gemacht, wenn nötig.
Ja, doch nicht deshalb, weil etwas bisher schlecht gelaufen wäre. Aber wir haben zum Beispiel schon sämtliche Bankettkarten im Festzelt verkauft für den Sonntag. Und die Arena ist ebenfalls so gut wie ausverkauft, es gibt sogar Reservationen für die Stehplätze, die jeweils erst am Tag des Festes verkauft werden. Das hat es wohl noch selten gegeben. Es sind solche Dinge, die uns dieser Tage noch beschäftigen.
Man muss situativ entscheiden, was das beste ist. Wer vor der Wahl steht, mehr als ein Fest mit derselben Infrastruktur durchführen zu können, macht sich sicher Gedanken. Meistens werden es zwei Feste sein, drei auf einmal gehen nur, weil der Schwingklub Burgdorf Mitglied im Emmentalischen und im Oberaargauischen Verband ist. Ein Triple-Schwingfest zusammen mit dem Bernisch-Kantonalen wird es deshalb in Burgdorf wohl frühestens in 40 Jahren wieder geben.
Die Auflagen werden einfach immer gewaltiger – was man da alles für Konzepte abliefern muss. Das ist kein Vorwurf an die Behörden, ich muss mich da selber an der Nase nehmen als Grossrat, ich bin auch einer, der Gesetze und Regulierungen macht. Da muss man aufpassen, sonst wird der Aufwand irgendwann zu gross. Es ist nicht gut, wenn es immer schwieriger wird, Feste zu organisieren für die Leute, damit sie eine gute Zeit erleben können.
Sehr! Wenn ich übers Festgelände gelaufen bin, wurde ich dauernd angesprochen, mit grosser Freude und Dankbarkeit, dass wir so etwas auf die Beine gestellt haben. Das zeigt mir, dass sich die Bevölkerung solche Feste wünscht.
Wir sind schon froh, dass wir nach diesen intensiven Tagen nun einige ruhigere Tage haben bis zum Bernisch-Kantonalen am Sonntag. Gegen Ende Woche geht es weiter für das OK und am Wochenende auch für die Helferinnen und Helfer. Aber Kraft und Motivation sind da.