«Ich bin wie immer überredet worden», sagt Alec von Graffenried, Stadtpräsident von Bern, gegenüber BärnToday. Von Graffenried war bereits mehrmals am Blausee-Schwimmen mit dabei, das dieses Jahr bereits sein fünfjähriges Bestehen feiert.
Vor sechs Jahren wurde der Event für «Tough-Cookies und Herti Siächä» ins Leben gerufen. Der Initiator ist kein geringerer als Alt-Bundesrat Adolf Ogi, der mit seiner Stiftung «Freude herrscht» verschiedene Sportanlässe organisiert. So geht auch der Erlös des Blausee-Schwimmens vollständig an die Stiftung, die Kinder und Jugendliche für Sport und Bewegung begeistern will.
Alec von Graffenried macht immer wieder bei Aktionen von «Freude herrscht» mit. «Ich stehe voll dahinter, die sportliche Aktivität von Jugendlichen zu fördern.»
360 Personen springen am Sonntag ins 6 bis 8 Grad kalte Wasser. Nebst Alec von Graffenried sind Berner Persönlichkeiten wie Alt-Regierungsrätin Beatrice Simon oder Rocker-Legende Jimy Hofer mit dabei.
Letzterer ist bereits zum dritten Mal am Start. Trotzdem brauche es immer wieder Überwindung, ins eiskalte Wasser zu springen. Der gute Zweck, dem der Erlös zugute kommt, ist für Hofer die grösste Motivation, wieder am Schwimmen teilzunehmen.
Er gibt zu, dass für ihn auch Adolf Ogi Ansporn ist, sich am Sonntag zu überwinden, in den Blausee zu steigen: «Wenn man aus dem Wasser kommt und von Alt-Bundesrat Ogi persönlich mit Handschlag begrüsst wird, ist man schon etwas stolz.»
«Am besten studiert man gar nicht lang und geht direkt rein», sagt Hofer. Es sei ja dann schnell vorbei.
Die Strecke ist tatsächlich nicht allzu lang, laut Veranstalter sind es nur circa 42 Meter – etwas, das Alec von Graffenried sogar ein wenig schade findet: «Ich habe schon mehrmals gefragt, ob man nicht etwas weiter schwimmen könnte.»
Der 60-Jährige teilt Hofers Meinung, wenn es um den Einstieg ins Wasser geht: «Ich springe einfach rein und dann fertig, los.» Ein besonderes Ritual habe er nicht.
Von Graffenried gönnt sich auch sonst ab und zu einen Schwumm im Winter. «Ich gehe immer wieder mal ans Zibeleschwümme oder auch sonst im Winter in die Aare.» Es sei ein gutes Erlebnis, eine Grenzerfahrung, «die man überlebt.» Nach dem Blausee-Schwimmen könne er jeweils wieder sagen: «Ich habe es geschafft und meinen inneren Schweinehund überwunden.»
Jimy Hofer ist weniger der Kaltwasserschwimmer. «Ich bin als kleiner Junge mal im Februar in die Aare gefallen, aber sonst ist das nicht so mein Ding», so der 67-Jährige.