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Stadt Bern erhält Biodiversitäts-Preis – und 100'000 Franken

«Natur braucht Stadt» wird mit dem diesjährigen Binding Preis ausgezeichnet.
«Natur braucht Stadt» wird mit dem diesjährigen Binding Preis ausgezeichnet.

Stadt Bern erhält Biodiversitäts-Preis – und 100'000 Franken

Wer in Bern Fenster mit Folie abklebt, um Vögel zu schützen oder Insekten und Reptilien zuliebe ein Loch in eine Mauer bohrt, könnte künftig Geld erhalten – einem Gewinn des mit 100'000 Franken dotierten Preises für Biodiversität sei Dank.
16.08.2022, 16:0316.08.2022, 16:03
Warner Nattiel, Riccardo Schmidlin / ch media
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Bepflanzung statt Asphalt, Wiesen statt Rasen und Grünstreifen entlang von Strassen: Die Stadt Bern hat sich im vergangenen Jahr unter dem Motto «Natur braucht Stadt» stark für die Förderung der urbanen Biodiversität eingesetzt.

Das Engagement zahlt sich nun aus: Die «Sophie und Karl Binding Stiftung» zeichnet Stadtgrün Bern am Dienstag mit dem mit 100'000 Franken dotierten Preis für Biodiversität aus. Die Stiftung rühmt das aus 22 eingereichten Projekten erkorene Projekt für den «originellen Massnahmen-Mix».

Biologin: «Förderung von Biodiversität ist eine gesellschaftliche Aufgabe»

Manuela Di Guilio, Mitglied in der Jury vom Binding-Preis, sagt gegenüber BärnToday: «Stadtgrün Bern schaffte es mit dem Projekt, auch andere Partner miteinzubeziehen.» So waren neben städtischen Stellen auch viele private Balkongärtnerinnen und Gartenbesitzer am Projekt beteiligt.

Die ausgebildete Biologin lobt: «Die Förderung von Biodiversität ist nicht nur eine Aufgabe für Fachleute, es ist auch eine gesellschaftliche Aufgabe.» Dies zu vermitteln, sei Stadtgrün Bern «sehr gut gelungen».

In Bern ist die Freude über den Preis gross. Die für Stadtgrün zuständige Gemeinderätin Marieke Kruit sagt: «Für uns ist es eine grosse Freude und grosse Ehre, dass wir den Binding-Preis gewonnen haben.» Die SP-Frau spornt die Auszeichnung an, sich noch mehr für die Biodiversität in der Stadt Bern einzusetzen.

Preisgeld kommt wegen Sparmassnahmen recht

Für Sabine Tschäppler, Leiterin Fachstelle Natur und Ökologie, steht fest: «Die Städte stehen beim Thema ‹Biodiversität› in der Verantwortung.» Einerseits gehe es um die Aufwertung des öffentlichen Raums, andererseits sollen auch Privatpersonen tätig werden und künftig von der Stadt finanzielle Unterstützung erhalten.

Das Preisgeld komme da recht, sagt sie. «Die 100'000 Franken öffnen uns Möglichkeiten, da die Stadt sonst sparen muss.» So könnte künftig Geld erhalten, wer etwa Folien an Fenster klebt, um Vögel zu schützen oder wer Lichtschachte abgedeckt, um Igel und Kröten zu schützen.

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