Blaulicht
Aargau

Feuerwehr Rupperswil durfte fünf Monate nicht kommunizieren

Feuerwehrkommandant aus Rupperswil: «Es war schwierig, nicht darüber zu reden»

Die Bilder, die sich der Feuerwehr Rupperswil im Haus von Familie Schauer boten, sind schwer vorstellbar. Nach fünf Monaten des Schweigens dürfen die Feuerwehrleute endlich darüber reden.
16.05.2016, 09:4217.05.2016, 18:38
Nordwestschweiz
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Der 21. Dezember 2015 war wohl der schlimmste Einsatz für die Männer und Frauen der Feuerwehr Rupperswil. Weil Thomas N. nach dem Mord an Carla Schauer und ihrer Familie das Haus angezündet hatte, waren sie als erste vor Ort.

Was sie im brennenden Einfamilienhaus vorfanden – darüber mussten die Feuerwehrleute schweigen, sogar dem engsten Familienkreis gegenüber. Jetzt, da der Täter gefasst und geständig ist, dürfen sie endlich reden und können das Erlebte verarbeiten.

Fünf Monate mussten sie schweigen, nun dürfen sie von ihren schrecklichen Erfahrungen berichten.
Fünf Monate mussten sie schweigen, nun dürfen sie von ihren schrecklichen Erfahrungen berichten.
Bild: KEYSTONE

«Ich war geschockt. Damit hatte ich nicht gerechnet», sagt Dominik Kunz, Kommandant der Feuerwehr Rupperswil, gegenüber Tele M1. Im ersten Moment habe er die Situation gar nicht realisieren können. 

Die Angst im Einsatz

Nach dem Einsatz wurden die Feuerwehrleute von einem Care-Team betreut und zum Stillschweigen aufgefordert. «Es war schwierig, nicht darüber zu reden», sagt Kunz. Dennoch haben sich alle daran gehalten. «Ich bin sehr stolz auf meine Leute», so der Kommandant. 

Jetzt auf

Die Festnahme des Täters ist für die Feuerwehrleute eine grosse Erleichterung. Denn so lange sich der Täter auf freiem Fuss befand, wussten sie nie, ob sie beim nächsten Einsatz wieder Mordopfer vorfinden würden. «Man hat es ständig im Hinterkopf», sagt Kommandant Kunz.

Tatsächlich geht die Polizei davon aus, dass Thomas N. eine weitere Bluttat beabsichtigte. In seinem Haus fanden die Ermittler Kabelbinder und Werkzeug. (cze/aargauerzeitung.ch)

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