Der Verdächtige hat sich nach Angaben der Polizei bei einem Fluchtversuch schwer verletzt. Er sei nach der Attacke über die Gleise gelaufen und dann von einer Brücke mehrere Meter hinab auf eine Strasse gesprungen. Der Mann sei in ein Spital gebracht worden, berichtete ein Polizeisprecher am Einsatzort.
Bei dem Axt-Angreifer vom Düsseldorfer Hauptbahnhof handelt es sich nach Polizeiangaben um einen augenscheinlich psychisch labilen 36-jährigen Mann aus Wuppertal. «Der Verdächtige hat offenbar psychische Probleme», erklärte die Polizei am Freitag.
In ersten Berichten hatte die Polizei von einer Axt als Tatwaffe gesprochen. Es werde auch noch geprüft, ob es weitere Tatverdächtige gebe. Zuvor war bereits von mehreren Tätern die Rede gewesen, was der Polizeisprecher jedoch mit einem zunächst unübersichtlichen Lagebild erklärte.
Beim Angriff in der Hauptstadt des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen wurden sieben Menschen verletzt, drei davon schwer, niemand schwebte jedoch offenbar in Lebensgefahr. Der Hauptbahnhof wurde nach Angaben der Bahn gesperrt. Züge fielen aus oder wurden umgeleitet.
Der Angreifer hatte seine Attacke mit einer Axt in einer S-Bahn begonnen. In einem Wagen der S-Bahn-Linie 28 habe er auf Reisende eingeschlagen, im Bahnhofsgebäude habe er weitere Menschen angegriffen, berichtete ein Polizeisprecher.
Kurz vor 21 Uhr liefen plötzlich Dutzende Menschen im Bahnhof in Panik davon. Sirenen ertönten. Einsatzkräfte sperrten Gleise ab und forderten die Menschen zum Verlassen des Bahnhofs auf. Die Passagiere in den Zügen seien aufgefordert worden, die Türen geschlossen zu halten.
Die Polizei rückte mit schwer bewaffneten Spezialkräften an, der Bahnhof wurde evakuiert. Über dem Gebäude in der Innenstadt kreiste ein Helikopter.
Augenzeugen beobachteten, wie Verletzte aus dem Bahnhof getragen wurden. Etliche Menschen wurden auch in Einsatzbussen der Feuerwehr behandelt. Es waren zahlreiche Ambulanzen vor Ort.
Welchen Hintergrund die Attacke haben könnte, blieb zunächst offen. In der Vergangenheit hatte es in Deutschland mehrfach Axt-Attacken von geistig verwirrten Tätern gegeben.
Im vergangenen Juli hatte ein 17-jähriger Asylbewerber - mit Axt und Messer bewaffnet - in einer Regionalbahn bei Würzburg auf Fahrgäste eingeschlagen. Fünf Menschen wurden damals verletzt. Polizisten erschossen den Attentäter, der sich in einem Video als Kämpfer der Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») bezeichnet hatte.
Kanzleramtsminister Peter Altmaier zeigte sich angesichts der Attacke betroffen. «Was immer am Düsseldorfer Hauptbahnhof geschehen ist: Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei den unschuldig Verletzten», schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter. (cma/rst/sda/dpa/afp/reu)
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