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Wurde Flug MH370 doch entführt? Fahnder durchsuchen Haus des Piloten

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Bild: AP/AP
Verschwundene Boeing 777-200

Wurde Flug MH370 doch entführt? Fahnder durchsuchen Haus des Piloten

Das vermisste Flugzeug flog nach dem Verschwinden vom Radar noch mindestens sieben Stunden auf einem neuen Kurs Richtung Westen. Jemand an Bord habe absichtlich die Kommunikationsgeräte abgeschaltet. Neue Erkenntnisse zum verschwundenen Flug MH370 weisen auf eine Entführung hin. 
15.03.2014, 06:4215.03.2014, 20:48
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Najib Razak. Bild: X90027

Das seit einer Woche verschollene Passagierflugzeug von Malaysia Airlines ist nach Regierungsangaben offenbar bewusst umgelenkt worden und noch sieben Stunden weitergeflogen. Das berichtete der malaysische Ministerpräsident Najib Razak am Samstag auf einer Pressekonferenz in Kuala Lumpur.

Medienberichte, dass es sich um eine Flugzeugentführung gehandelt habe, bestätigte er nicht. Noch immer würden «alle Möglichkeiten» untersucht. Die Suche nach dem am vergangenen Samstag verschwundenen Flugzeug habe aber «eine neue Phase» erreicht.

Haus des Piloten durchsucht

Polizisten haben am Samstag das Haus des Piloten der in Südostasien verschwundenen Passagiermaschine durchsucht. «Die Beamten haben nach Material gesucht, das bei der Suche nach dem vermissten Flugzeug helfen könnte», sagte ein Polizist in Kuala Lumpur. Ob etwas gefunden oder mitgenommen wurde, teilte er nicht mit. Das Haus des 53 Jahre alten malaysischen Piloten Zaharie Ahmad Shah befindet sich in Kuala Lumpur.

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Journalisten ausserhalb des Hauses des Piloten Ahmad Shah. Bild: EPA/EPA

Das letzte Funksignal der Boeing 777-200 sei mehr als sechseinhalb Stunden nach ihrem Verschwinden vom zivilen Primärradar am vergangenen Samstag empfangen worden, sagte der Regierungschef weiter. In der Zwischenzeit habe das Flugzeug die malaysische Halbinsel in Richtung des Indischen Ozeans überflogen. Die Suche nach möglichen Wrackteilen im Südchinesischen Meer sei deshalb eingestellt worden. Über die Neuausrichtung der Suchaktivitäten werde noch beraten.

Kommunikationssysteme absichtlich ausgeschaltet

Zwei Kommunikationssysteme an Bord der Boeing 777-200, die Daten zu Kontrollstationen übermitteln, seien «mit hoher Wahrscheinlichkeit absichtlich» abgeschaltet worden, sagte der Premier. Das ACARS (Aircraft Communications Addressing and Reporting System) sei nach dem Start von Kuala Lumpur noch kurz vor der Ostküste Malaysias deaktiviert worden. Das zweite Gerät, der Transponder, habe wenig später keine Daten mehr gesendet. Das deute auf eine «absichtliche Aktion von jemandem an Bord des Flugzeugs» hin.

Das malaysische Militär habe ein Flugzeug auf seinem Weg nach Westen verfolgen können, bei dem es sich nach heutiger Erkenntnis mit grosser Wahrscheinlichkeit um Flug MH370 gehandelt habe. Aus dem letzten Kontakt mit einem Satelliten um 08.11 Uhr (Ortszeit) am 8. März seien zwei mögliche Flugkorridore abgeleitet worden: Einer erstrecke sich von Nordthailand bis nach Kasachstan und Turkmenistan, der andere von Indonesien in den südlichen Indischen Ozean.

Ein ranghoher Militär, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP, ein erfahrener und kompetenter Pilot müsse die Boeing 777-200 stundenlang geflogen und dabei offenbar bewusst zivile Radargeräte umgangen haben.

Seit einer Woche verschollen

Die Maschine mit 239 Menschen an Bord, davon zwei Drittel Chinesen, war vor einer Woche auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden, ohne dass zuvor ein Notruf abgesetzt worden wäre. Das ursprüngliche Suchgebiet wurde immer weiter ausgedehnt, von dem Flugzeug fehlt offiziell aber weiterhin jede Spur.

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Die Suche geht im Indischen Ozean weiter. Bild: X01239

Die Theorien zum Verschwinden der Maschine reichen von einem katastrophalen technischen Problem an Bord über eine Flugzeugentführung bis hin zu einem Pilotenselbstmord.

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