Der Fall der «gekreuzigten» Prostituierten hatte die Öffentlichkeit geschockt und Angst vor einem Serientäter genährt. Der Festgenommene gestand die Tat, berichtete der italienische Innenminister Angelino Alfano. Die Beweise gegen ihn seien eindeutig.
In der Wohnung des Mannes wurde das Klebeband entdeckt, mit dem die Arme der Rumänin an der Absperrstange gefesselt worden waren. Der Mann soll weitere Prostituierte in der Gegend vergewaltigt und verletzt haben. Noch unklar war, ob er für weitere Morde verantwortlich ist.
Die getötete Prostituierte war drogenabhängig und obdachlos. Die Ermittler berichteten, dass die 26-Jährige mehrere Stunden lang wegen innerer Blutungen gegen den Tod gekämpft habe. Sie habe vergeblich versucht, sich zu befreien.
Die italienischen Ermittler überprüfen nun, ob es Verbindungen zum Fall einer 46-jährigen italienischen Prostituierten gibt, die im März 2013 in derselben Gegend gefesselt, aber noch lebend gefunden wurde, nachdem ein Freier sie vergewaltigt und ihre Tasche gestohlen hatte.
Der jüngste Fall weckt Erinnerungen an das sogenannte «Monster von Florenz», das zwischen 1968 und 1985 in der Toskana acht junge Liebespärchen grausam umgebracht hat. Die Liebespärchen wurden immer mit derselben Pistole erschossen. Danach verstümmelte das «Monster von Florenz» die Genitalien der Opfer.
1994 wurde der damals 69-jährige Bauer Pietro Pacciani, der immer wieder seine Schuldlosigkeit beteuerte, als mutmasslicher Serienmörder zu lebenslanger Haft verurteilt. Zwei Jahre später wurde das Urteil aufgehoben.
Noch bevor ein neuer Prozess gegen ihn stattfinden konnte, starb Pacciani 1998 an einem Herzinfarkt. Zwei Komplizen Paccianis verbüssen langjährige Haftstrafen. Die Ermittler hatten auch vermutet, dass eine satanische Sekte hinter den Bluttaten stecken könnte. (whr/sda/apa)