Zwei Wochen vor Beginn der Fussball-Weltmeisterschaft ist die brasilianische Polizei in der Hauptstadt Brasilia am Dienstag mit Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen. Mehrere hundert Menschen – die Angaben schwanken zwischen 300 und 2000 – beteiligten sich an dem Protest gegen die hohen Kosten des Ereignisses. Etwa 500 Ureinwohner mit traditionellem Kopfschmuck kletterten auf das Parlamentsgebäude und schossen Pfeile auf die Polizisten.
Die öffentliche Ausstellung des WM-Pokals vor der Arena wurde daraufhin abgebrochen. An der Kundgebung beteiligten sich neben den Ureinwohnern zahlreiche Obdachlose, Ältere und Kinder. Sie marschierten zunächst friedlich in Richtung des WM-Stadions, nach dem Beginn des Polizeieinsatzes warfen einige Steine.
Die Wut richtete sich unter anderem gegen die immensen Ausgaben für die Fussball-WM, sowie Korruption und Mängel bei Schulen, Spitälern und soziale Einrichtungen. Der Stadionneubau in Brasilia ist besonders in die Kritik geraten. Das gesamte Projekt kostet mit umgerechnet etwa 620 Millionen Euro fast drei Mal so viel wie ursprünglich veranschlagt. (dwi/sda/reu/afp)