Wenn Ihre Frau plötzlich viel phallusförmiges Gemüse im Kühlschrank hat, dann könnte das auf schleichenden Vegetarismus hindeuten. Muss aber nicht. Bild: Kafi Freitag
FRAGFRAUFREITAG
Meine Frau und ich sind seit acht Jahren glücklich verheiratet. Wir verstehen uns sehr gut und haben es schön miteinander, auch sexuell.
Aber leider will meine Frau phasenweise sehr selten Sex und ich möchte eigentlich immer. Ich begehre meine Frau sehr, auch wenn wir schon länger zusammen sind. Ich habe mir angewöhnt, während diesen Phasen öfter zu onanieren, wenn auch mit einem etwas schlechten Gewissen. Und kürzlich hat mich meine Frau unter der Dusche dabei gesehen und ist seither beleidigt. Wie soll ich ihr erklären, dass es nichts mit ihr zu tun hat? Pascal, 44
Ich finde ganz ehrlich, dass es da nicht viel zu erklären gibt. Sie schildern alles in Ihrer Frage und das sollte als Erklärung genügen. Sie begehren Ihre Frau und möchten häufiger mit ihr schlafen, als sie es möchte. Sie befriedigen sich in diesen Zeiten selber und freuen sich auf solche, in denen Ihre Frau wieder mehr Lust hat. Was soll daran schlimm sein?
Bedenklich wäre es, wenn Sie Ihre Frau unter Druck setzen, oder mit Fremdgehen drohen würden. Ihre Frau soll glücklich darüber sein, dass Sie einen so harmlosen Weg gefunden haben, Ihre Lust zu leben, wenn Sie den Drang danach nicht so hat. Sie nehmen ihr nichts weg und überhaupt, Ihre Libido ist mit der Heirat nicht an Ihre bessere Hälfte überschrieben worden.
Gerade in einer festen Beziehung, die länger andauern soll, ist es wichtig, dass man sich eine autonome Sexualität erhält. So bleibt man autark, wenn auch mal eine Flaute im eigenen Bett herrscht, und muss nicht gleich in ein fremdes hüpfen.
Verweisen Sie Ihre Frau Gattin doch einfach an Bärbel Schäfer. Diese hat ihren Liebsten, Michel Friedman mit einer Handvoll Nutten und ebenso viel Koks erwischt und ihn trotz alledem ein Jahr später geheiratet. Danach wird die Gute vermutlich wieder in Ruhe ihren Grüntee trinken können, während Sie in der Wanne Ihrer Wonne frönen ...
Kafi Freitag (39) beantwortet auf ihrem Blog www.FragFrauFreitag.ch Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.ch.
Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (www.FreitagCoaching.ch) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie ist verheiratet und Mutter eines zehnjährigen Sohnes.
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