Es gibt Verwegene, die auch im Winter mit ihrem Camper oder Wohnwagen unterwegs sind, sei es auch nur, um Richtung Süden der Nässe und Kälte zu entfliehen. Hartgesottene betreiben gar Wintercamping auf Schweizer Plätzen.
Für die grosse Mehrheit gilt hingegen die Devise, die für das Einwintern von Gerätschaften aller Art gilt: Das Fahrzeug Ende Saison so hinterlassen, dass man es im Frühjahr mit Freuden wieder hervorholt und keine unangenehme Überraschungen erleben muss.
Kann das Fahrzeug nicht unter einem Dach überwintern, ist es empfehlenswert, die Karosserie mit einer speziellen Plane gegen die winterlichen Witterungseinflüsse zu schützen. Die Hülle muss wasserdicht und atmungsaktiv sein. Ansonsten bedroht jede im oder am Fahrzeug verbliebene Restfeuchtigkeit dessen Zustand, beschleunigt die Bildung von Rost und Alufrass am Fahrzeug oder gar Schimmelpilz im Innern des Wagens.
Etwas leichter mit dem Einwintern ist es für Camperfans, die von einem gedeckten Standplatz profitieren können, und noch einmal einfacher wird es, wenn es sich um eine Halle handelt, in der die Temperatur sicher nie unter den Gefrierpunkt fällt.
Gestartet wird mit ein paar allgemeinen Vorbereitungsarbeiten. Das Fahrzeug vor dem Einwintern komplett mit Winterdiesel volltanken. Das verhindert die Bildung von Kondenswasser und Rost an der Tankinnenseite. Frostschutzmittel in die Scheibenwaschanlage geben und möglichst auch den Frostschutz des Kühlmittels kontrollieren oder beim Betanken das Fahrzeug an der Tankstelle prüfen lassen.
Es empfiehlt sich, den Luftdruck auf den Reifen um ein halbes Bar zu erhöhen, um den schleichenden Luftverlust auszugleichen und um Standplatten vorzubeugen. Das Fahrzeug kann mit einem Wagenheber auch leicht angehoben werden, damit die Räder etwas entlastet werden.
Das Gasventil zudrehen und das Restgas aus den Leitungen entweichen lassen. Am besten werden die Gasflaschen entfernt und an einem trockenen Ort über Winter gelagert.
Der Camper muss nochmals eine gründliche Aussenwäsche mit dem Hochdruckreiniger bekommen. Auch der Radkasten gehört dazu. Ein prüfendes Auge auf mögliche Schäden oder Rost werfen und wenn nötig behandeln. Die Unterbodenwäsche und eine Kontrolle des Bodens sollten dabei nicht vergessen gehen. Wenn die Markise gereinigt wird, muss sie danach gut trocknen.
Keine Öffnungen offen lassen. Mäuse und Marder können verheerende Schäden im Innenraum anrichten. Gummidichtungen mit Silikon behandeln.
Natürlich muss es auch innen sauber sein, aber vor längeren Standzeiten ist es entscheidend, das Innere des Wohnwagens oder des Vans vor dem Einwintern gründlich trocken zu legen. Alle Wasser- und Toilettentanks müssen geleert und gereinigt werden. Darauf achten, dass auch der Boiler komplett entleert ist und alle Wasserhähne geöffnet sind, damit das Wasser aus den Leitungen abfliessen kann. Oftmals wird der Brauseschlauch in der Dusche vergessen – auch diesen auf den Boden legen, damit er leerläuft.
Bei Druckwasserpumpen ist häufig ein kleiner Vorfilter montiert; diesen öffnen und das Wasser darin entfernen und den Filter reinigen. Danach kurz die Wasserpumpe in Betrieb nehmen, um die letzten Tropfen Wasser in den Leitungen auszupumpen. Abschliessend den Spülknopf am WC betätigen, damit das Wasser aus dem Magnetventil läuft. Dann die Wasserpumpe abstellen.
Den abgestellten Kühlschrank wie auch Kästen und Schränke offen lassen. Polster und Matratzen so luftig wie möglich lagern, damit Reste von Feuchtigkeit verdunsten können.
Es empfiehlt sich, etwa alle vier Wochen seinem Campingfahrzeug einen Besuch abzustatten und zu prüfen, ob alles so weit ok ist. Dabei auf Feuchtigkeitsspuren achten oder ob sogar Wasser eingedrungen ist.
Weil es doch einiges zu tun und zu beachten gibt, bis das Wohnmobil oder der Wohnwagen winterfest sind, arbeitet man am besten mit einer Checkliste.