Die christliche Welt tut sich schwer mit der Sexualität. Sex diente zumindest früher der Zeugung. Und sonst nichts. Arterhaltung und Aufzucht neuer Jünger Gottes. Es war eine Pflichterfüllung. Von Lust steht in der Bibel nichts. Und wer trotzdem zu viel davon abbekam, musste beichten. Das sechste Gebot verlangte es.
Fragt sich nur, weshalb Gott den Geschlechtsverkehr so lustvoll ausgestaltet hat, wenn er als Selbstzweck und Lustgewinn sündig sein soll? Denn wäre der Beischlaf nicht mit Lust verbunden, wäre die Menschheit womöglich bereits ausgestorben.
Dass sexuelle Betätigung Lust erzeugt, spricht eher für die Evolutionstheorie als die Schöpfungslehre. Die «Natur» hat uns mit dem Lustempfinden ausgestattet, damit wir uns fleissig vermehren.
Früher vermiesten die christlichen Kirchen den Beischlaf, indem sie den Gläubigen einimpften, sich nur zur Kinderzeugung zu vereinigen. Radikale Freikirchen tun dies teilweise auch heute noch. Sex erklären sie als fleischliche Versuchung, das Fleischliche ist schliesslich sündig. («Der Geist ist willig, aber das Fleisch …»)
Diese Zeiten sind für die meisten Christen vorbei. Sie haben sich emanzipiert und lassen sich nicht mehr von den Geistlichen vorschreiben, was sie im Schlafzimmer tun und lassen sollen. Allmählich suchen auch viele Freikirchen eine neue, weniger verkrampfte Haltung zur Sexualität.
Diese führt zu einer Aufweichung der Dogmen. Doch nicht etwa aus Einsicht, schliesslich gilt es weiterhin, die Wohllust zu zügeln, die das schändliche Werk des Satans sein soll. Nein, es ist der Zeitgeist, der den Wandel diktiert. Denn junge Gläubige wollen sich die Freude an der Lust nicht weiter vermiesen lassen. Diese müssen auf Teufel komm raus bei der Stange gehalten werden.
Weit geht die Freiheit der jungen Frommen aber nicht, denn Sex vor der Ehe ist immer noch tabu. Das führt zur fragwürdigen Praxis, dass viele Freikirchler sehr jung heiraten.
In Bielefeld versuchen nun fromme Christen, aus diesem Zeitgeist ein Businessmodell zu machen. Sie haben den ersten christlichen Erotikshop eröffnet. Es sind dies die drei frommen Werber Timon Rahn, Wellington Estevo und Gerhard Peters. Ihr Onlineshop trägt den kuriosen Namen schoenerlieben.de.
Wie bitte? Seit wann ist Lieben schön? Schönheitspreis beim Sex? Die drei Herren waren wohl schon verklemmt, als sie einen Namen für ihren Shop gesucht haben. Ihr Credo: «Wir wünschen uns, dass Sex durch unseren Shop, auch innerhalb christlicher Gemeinschaften zu einem offenen Gesprächsthema wird.»
Sie sprechen denn auch vom Erotikshop mit christlichen Werten. Auch diese Wortschöpfung muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Pornographie gibt es natürlich im christlichen Sexshop nicht, immerhin verkauft er Dildos und Vibratoren. Ob den Online-Bestellungen eine Bibel beigelegt wird, ist nicht bekannt.
" Will ich in meiner Ehe so extrem werden, dass mir nicht mal mehr der Sex mit meiner FREUNDIN reicht?"
Welcher verheiratete Christ hat denn bitteschön eine Freundin?🙄
Z.B. kein Sex vor der Ehe !?! Wer bitteschön kauft schon die Katze im Sack? Wenn es im Bett nicht funzt, nützt auch der geilste Vibi oder Dildo nichts.
Sex wie auch Selbstbefriedigung (Sb ist ja auch verpönt) , ist das normalste auf der Welt🤷♀️ Hier müssen noch einige, ich nenn sie mal Jünger, über den eigenen Tellerand sehen. Und das im 21sten Jahrhundert🤦♀️