Seit einem Monat fehlt jede Spur von Hayat Boumeddiene. Die «Ehefrau» von Amedy Coulibaly, der am 9. Januar einen Anschlag auf einen koscheren Supermarkt im Osten von Paris verübt und mehrere Geiseln genommen hatte, wird in Syrien vermutet.
Nun gibt es angeblich ein Lebenszeichen. Am Dienstag veröffentlichte die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im Internet ein Video, in dem sie Coulibaly und die «Charlie Hebdo»-Attentäter Chérif und Saïd Kouachi feiert und Frankreich mit weiteren Anschlägen droht.
Im Video ist eine verhüllte Frau zu erkennen, bei der er sich um Hayat Boumeddiene handeln könnte. Die französischen Behörden würden entsprechende Abklärungen vornehmen, sagte eine mit den Ermittlungen vertraute Quelle dem US-Fernsehsender CNN.
Boumeddiene war nach den Anschlägen auf die Satirezeitung «Charlie Hebdo» am 7. Januar und den koscheren Supermarkt am Tag danach als mögliche Komplizin ins Visier der Ermittler geraten. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie bereits am 2. Januar via Madrid nach Istanbul geflogen und vermutlich am 8. Januar nach Syrien weitergereist war.
Eine Überwachungskamera auf dem Flughafen von Istanbul zeigte Boumeddiene in Begleitung eines einschlägig bekannten Dschihadisten. Die 26-Jährige hatte Amedy Coulibaly in einer religiösen, staatlich aber nicht anerkannten Zeremonie geheiratet. Sie radikalisierte sich und trug zeitweise den Ganzkörperschleier. (pbl)