Die neuste Ausgabe des Satiremagazins wird bei der Auflage mit weitem Abstand alle bisherigen Rekorde schlagen.
Vor dem Attentat hatte «Charlie Hebdo» eine Auflage von rund 60'000 Exemplaren.
Die Reichweite des neuen «Charlie Hebdo» dürfte nicht nur wegen der grossen Auflage rasant wachsen: Die neue Ausgabe soll in sage und schreibe 16 Sprachen übersetzt werden.
Hierzulande wird es am Freitag am Kiosk aufliegen. «Normalerweise erhalten wir eine Auflage von rund 130 Stück für die Schweiz. Wir hoffen, dass wir bei dieser Ausgabe eine höhere Stückzahl bekommen», sagt Tomic Mladen von der Valora AG. «Wir rechnen mit einer sehr grossen Nachfrage.»
Der Anwalt des Magazins, Richard Malka, liess verlauten, dass auch die neue Ausgabe Mohammed-Karikaturen enthalten werde. Man werde sich auch weiterhin über alle Religionen lustig machen und somit bei der gewohnten Linie bleiben, sagte er. Und weiter:
Und tatsächlich bezieht sich diese Einstellung nicht auf eine einzelne Religion.
Der Chefredakteur der Satirezeitung, Gérard Biard, betonte, man wolle keine reine Trauer-Ausgabe herausgeben, die an die getöteten Kollegen erinnere, sondern eine Zeitung wie seit 21 Jahren. Schliesslich wolle man «keine Heulsusen» sein.
Gerüchten zufolge sollte die neue Ausgabe des Satiremagazins «Charlie Hebdo» Bilder enthalten, die von externen Zeichnern – wie Plantu oder Siné – realisiert worden sind. Eric Portheault, Finanzchef des Magazins, hat dies nun dementiert: Die Ausgabe, die am Mittwoch herauskommen wird, werde ausschliesslich Material von «Charlie Hebdo»-Mitarbeitern enthalten.
Redaktionsschluss der Ausgabe ist am Montagabend. Was auf der Titelseite zu sehen sein wird, ist aber noch nicht bekannt. Dies werde «wie immer» erst in letzter Sekunde entschieden, liess «Charlie Hebdo» verlauten.