In einem mutigen und bewegenden TV-Auftritt auf iTélé, erweist Patrick Pelloux seinen verstorbenen Kollegen und seinem Chefredaktor die Ehre. Der Notarzt und «Charlie Hebdo»-Kolumnist Pelloux war kurz nach dem Angriff vor Ort und kümmerte sich um die Verletzten.
Der Journalist steht sichtlich unter Schock und ringt nach Worten. Seine Kollegen hätten es bestimmt gemocht, wenn er sich den Medien stellt, presst er hervor. «Das waren aussergewöhnliche Männer und Frauen», sagt Pelloux dann der Verzweiflung nahe:
«Gegen 11.30 hat mich der Grafiker Jean-Luc angerufen und gesagt: ‹Komm schnell, wir brauchen dich›. Ich habe zuerst gedacht, sie machen Witze», fährt der ausgebildete Notarzt weiter und bricht dann in Tränen aus: «Ich wollte sowieso vorbei gehen, um ihnen ein gutes neues Jahr zu wünschen.»
Pelloux war einer der ersten auf dem Platz. «Es war schrecklich», sagt der um Fassung bemühte Journalist und setzt dann an, die Nachricht zu überbringen, die ihm am wichtigsten ist:
Weiter sagt Pelloux, dass es dem Chefredakteur Stéphane Charbonnier bewusst gewesen sei, dass das «Charlie Hebdo» auf der Liste der Islamisten stand und dass er sich in Gefahr befindet.
Als der Moderator die von Pelloux geleistete Nothilfe anspricht, bricht dieser wiederum in Tränen aus: «Ich konnte sie nicht retten.» Der Moderator erwidert: «Doch sie haben mehrere gerettet, dass wissen Sie.»
«Sie müssen wissen», fährt Pelloux weiter, «die Verstorbenen waren äusserst grosszügige Menschen. Sie waren grosse Humanisten.»
(rar)