Unglaubliches Pech für Dario Cologna bei seinem letzten Auftritt in Sotschi über 50 km. Zwei Kilometer vor dem Ziel und in guter Ausgangslage bricht sein linker Ski. Die Medaille ist natürlich weg. Auch wenn er bald einen Ersatz gereicht bekam, hatte der Doppel-Olympiasieger natürlich keine Chance mehr. Das Ziel erreichte er auf dem enttäuschenden 27. Platz.
Cologna erklärt nach dem Rennen im SRF-Interview, was passiert ist: «Ich würde am liebsten losweinen. Es ist sehr schade. Wenn man sich selbst ein Bein stellt, ist man natürlich selbst Schuld. Es ging sehr schnell. Ich wollte mir vor dem letzten Aufstieg eine gute Position erarbeiten, dann bin ich gestürzt. Beim Aufstehen ist mir jemand über den linken Ski gefahren, dann war es vorbei. Natürlich bin ist sehr enttäuscht. Ich war gut unterwegs, das Material und der Ski waren gut, um vorne reinzulaufen.»
Cologna hakt die Sache aber schon bald ab und schaut wieder nach vorne. «Die Olympischen Spiele waren sensationell. Zweimal Gold ist super. Nichtsdestotrotz habe ich eine Chance verpasst. An der WM will ich aber wieder voll angreifen. Das Langlaufen hat mir während der Verletzungspause gefehlt.»
«Das ist natürlich Pech. Alles war sehr eng, ich habe auch einen Stock gebrochen», sagt Teamkollege Remo Fischer. «Ich habe es nicht genau gesehen. Als ich an Dario vorbeifuhr, lag er am Boden. Ich glaube, er ist zweimal gestürzt.»
Cologna und der Fünfziger, das ist bis jetzt keine Liebesgeschichte. Schon vor vier Jahren in Vancouver lag Cologna bis kurz vor Schluss an bester Position. Doch im Schlussspurt stürzte der Schweizer in der letzten Kurve und musste seine Medaillenträume begraben.
Skibruch sollte verboten werden. #Sotschi #cologna #tamisiech
— Mark Balsiger (@Mark_Balsiger) 23. Februar 2014
Einen totalen Triumph feierten die Russen. Alexander Legkow erwies sich in der Königsdisziplin als der Stärkste und setzte sich im Endspurt vor Maxim Wylegschanin und Ilja Tschernoussow durch. Für Legkow, der an Grossanlässen noch nie zuoberst auf dem Podest gestanden war, gab es im Abschlussrennen der Langläufer die grosse Genugtuung. Eine Scheibe am Erfolg kann sich auch der Schweizer Reto Burgermeister abschneiden, der als Trainer für das Privatteam Legkow/Tschernoussow verantwortlich ist.
Der Fünfziger wurde in Sotschi extrem schnell gelaufen, spannend wurde das Rennen erstmals nach 30 km, als der Finne Matti Heikkinen die Initiative ergriff und sich mit einem kühnen Angriff etwas absetzten konnte. Doch das Feld liess den 15-km-Weltmeister von 2011 nicht gewähren und holte ihn nach genau 40 km wieder ein. Weitere Attacken blieben beim horrenden Tempo aus - bis Legkow im Schlussaufstieg die Entscheidung zu seinen Gunsten forcierte.
Bester Schweizer wurde anstelle Colognas Curdin Perl der als 12. die Top 10 nur knapp verpasste. Der Engadiner stellte unter Beweis, dass er rechtzeitig für die Winterspiele sehr gut in Form gekommen ist. Er hielt sich stets in guter Position in der Spitzengruppe auf, konnte aber im Finish nicht mehr genügend Reserven mobilisieren, um sich ein Diplom zu erspurten. Auch Remo Fischer und Toni Livers machten ein gutes Rennen. Fischer erreichte Platz 22, Livers Platz 30. (pre/si)