Wie sein früh an einer Überdosis verstorbener Vater Tim war Jeff Buckley ein musikalischer Abenteurer, offen, experimentierfreudig: Zu seinen Vorbildern gehörten neben Freddie Mercury und Robert Plant auch Nina Simone, Judy Garland oder der pakistanische Qawali-Sänger Nusrat Fateh Ali Khan, über den er sagte: «He’s my Elvis.»
Nach Anfängen in den Bars des New Yorker East Village nahm der heute vor 48 Jahren geborene Jeff Buckley 1994 sein einziges Studioalbum «Grace» auf. Mit Buckleys Version von Leonard Cohens «Hallelujah» findet sich darauf zudem sein bekanntester Song.
Im Frühling 1997 arbeitete Buckley in Memphis an seinem zweiten Longplayer «My Sweetheart The Drunk». Am Abend des 29. Mai, während er auf die Ankunft seiner Bandkollegen wartete, fuhr er mit einem Freund zum Ufer des Wolf River. Voll bekleidet stieg Buckley ins Wasser, während im Radio «Whole Lotta Love» von Led Zeppelin lief und er mitsang. Er schwamm bis in die Mitte des Flusses, als ein Frachtschiff vorüberfuhr und Wellen schlug. Danach war Buckley verschwunden – fünf Tage später wurde seine Leiche an der Mündung zum Mississippi gefunden.
Auf dem postum veröffentlichten «Sketches for My Sweetheart The Drunk» findet sich «Everybody Here Wants You», ein Lovesong für Buckleys damalige Freundin Joan Wasser (aka Joan As Police Woman).