Eine Putzfrau hat in der Mannheimer Philippuskirche ein Kunstwerk für Müll gehalten und schwer beschädigt. Sie riss Teile der Installation «Behausung 6/2016» aus Rettungsfolien einfach ab, wie die deutsche Künstlerin Romana Menze-Kuhn heute bestätigte.
Zuvor hatten Medien über den Fall berichtet, der sich bereits Ende Januar ereignet hatte. «Ich war natürlich entrüstet und sprachlos», sagte Menze-Kuhn. Ihr sei schnell klar gewesen, dass sich die Installation nicht reparieren liess. Daher habe sie die vom Boden abgerissenen Folien in eine Mülltonne gesteckt und in ihr Werk integriert. Thema ist die Suche von Menschen in Not nach einer Unterkunft.
Es ist nicht das erste Mal, das ein Kunstwerk aus Versehen zerstört wurde. Dem deutschen Künstler Joseph Beuys etwa passierte es gleich zweimal, das seine Exponate im Mülleimer landeten.
Unvergessen auch die Geschichte der spanischen Rentnerin, die der Meinung war, das Jesus-Fresko in Borja könnte eine kleine Auffrischung vertragen und kurzerhand mit dem Pinsel über das Gemälde ging. Ihr Vorhaben ist, nun ja, so mässig geglückt. (wst/sda/dpa)