Office macht doch noch den Sprung auf das iPad: Seit Donnerstag ist das Textverarbeitungsprogramm Word, die Tabellensoftware Excel und das Präsentationsprogramm PowerPoint im App Store von Apple verfügbar, wie der neue Microsoft-Chef Satya Nadella an der Präsentation in San Francisco bekannt gab.
Apple-CEO Tim Cook nahm nicht am Event teil, gratulierte Nadella aber über Twitter.
Welcome to the #iPad and @AppStore! @satyanadella and Office for iPad
— Tim Cook (@tim_cook) March 27, 2014
Nadella dankte Cook ebenfalls über Twitter.
Thanks @tim_cook, excited to bring the magic of @Office to iPad customers #cloud4mobile
— Satya Nadella (@satyanadella) March 27, 2014
Die Office-Apps an sich können kostenlos heruntergeladen werden, aber für den vollen Funktionsumfang braucht man ein Abo von Microsofts Cloud-Dienst Office 365. Gut lachen haben beide Chefs: Microsoft erweitert die Kundenbasis für Office um Millionen neue Tablet-Nutzer. Apple behält von allen Office-Verkäufen in seinem App Store, wie immer bei kostenpflichtigen Apps, 30 Prozent der Einnahmen für sich.
Kurz nach der weltweiten Veröffentlichung hat Office auch in der Schweiz die Charts des App Stores gestürmt: Word liegt auf Platz 1, Excel auf Platz 2 und Powerpoint auf Platz 4. Mit Skype auf Platz 6 hat Microsoft aktuell vier Apps unter den Top-10 für das iPad. Ob es Microsoft gelingt, Office für das iPad langfristig ähnlich erfolgreich zu machen, wie bisher auf dem PC, muss sich indes noch weisen.
Microsoft hatte seit dem iPad-Start vor rund vier Jahren darauf verzichtet, die vor allem in Unternehmen oft benutzten Büroprogramme für das iPad verfügbar zu machen. Ein Grund dafür dürfte sein, dass man Apple nicht 30 Prozent der vermutlich sehr hohen Einnahmen aus den Abos für Office 365 bezahlen wollte. Die Lücke füllten bisher Apple mit eigener Software sowie viele andere Anbieter von Apps mit ähnlichen Funktionen aus. Immer wieder gab es Medienberichte, Office für iPad sei fertig und solle bald auf den Markt kommen – doch es kam erst jetzt dazu.
Zugleich könnte das neue Angebot die Attraktivität des hauseigenen Tablets Surface schmälern. Die Verfügbarkeit von Office war eines von Microsofts Argumenten für die 2012 gestarteten Surface-Modelle, die bisher nur auf geringe Marktanteile kommen.
Nadella machte jedoch unmissverständlich deutlich, dass es ihm um mehr als einzelne Geräte gehe. Ziel sei «eine Cloud für jeden auf jedem Gerät», über die Nutzer von überall auf ihre Daten zugreifen könnten, betonte er. Der Manager, der vor wenigen Wochen die Microsoft-Führung vom langjährigen Konzernchef Steve Ballmer übernahm, führte zuvor das Cloud-Geschäft des Software-Riesen. (oli/sda/dpa)