Der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi hat in seinem Stammland erstmals mehr Geräte verkauft als jeder andere Anbieter. Insgesamt wurden letztes Jahr in China über 420 Millionen Smartphones verkauft.
Xiaomi habe 2014 auf 12,5 Prozent Marktanteil zugelegt, während der Anteil des bisherigen Spitzenreiters Samsung von 18,7 auf 12,1 Prozent gefallen sei, teilte das Marktforschungsunternehmen IDC am Dienstag mit.
In der IDC-Jahresrangliste thront Xiaomi neu zuoberst, vor Samsung, Lenovo und Huawei.
Xiaomi biete günstige Smartphones an, die dennoch ausreichend viele Funktionen hätten, und habe eine gute Werbestrategie, erläuterte IDC den Erfolg der Firma. Das Betriebssystem ist ein Android-Klon.
Interessant ist aber auch die Entwicklung der Smartphone-Verkäufe im vierten Quartal 2014. Da taucht Apple auf dem zweiten Platz auf – dank den iPhones mit grösseren Bildschirmen.
Xiaomi selbst gibt an, im vergangenen Jahr 61 Millionen Smartphones verkauft zu haben – 227 Prozent mehr als 2013. Der Umsatz habe sich auf zwölf Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.
Das erst 2010 gegründete Unternehmen legte in den vergangenen Jahren auch weltweit einen beachtlichen Aufstieg hin und ist inzwischen die Nummer drei der Smartphone-Hersteller nach Apple aus den USA und Samsung aus Südkorea. Laut einem der Mitgründer wird es aber in den nächsten drei bis fünf Jahren keinen Börsengang geben.
Xiaomi bietet seine internetfähigen Mobiltelefone viel billiger an als Samsung und Apple. Dem Unternehmen wird immer wieder vorgeworfen, das iPhone von Apple, das ebenfalls in China zusammengebaut wird, schlicht zu kopieren. Bisher ist Apple nicht gegen Xiaomi vorgegangen. Der Brite Jony Ive, verantwortlich für das Design von Apples Produkten, wirft Xiaomi allerdings unverhohlen «Diebstahl» vor.
Unlängst gab Xiaomi bekannt, dass aktuell keine Pläne bestünden, die eigenen Geräte auch in den USA anzubieten. Dass dies mit drohenden rechtlichen Schritten durch Apple zu tun hat, ist nicht bestätigt. (dsc/sda/afp)