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Diakonissen in Riehen gehackt: Täter ist eine berüchtigte Erpresserbande

Das Diakonissenhaus in Riehen: Diakonissen sind das reformierte Pendant zu den katholischen Nonnen.
Das Diakonissenhaus in Riehen: Diakonissen sind das reformierte Pendant zu den katholischen Nonnen.screenshot: diakonissen-riehen

Schweizer Diakonissen gehackt – dahinter steckt eine berüchtigte Hackerbande

Auch der direkte Draht zu Gott schützt nicht vor kriminellen Hackern. Die Diakonissen in Riehen bei Basel sind das neuste Opfer eines Cyberangriffs.
12.09.2022, 12:1912.09.2022, 15:59
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Böses Erwachen für die Schwestern der Diakonissengemeinschaft in Riehen BS. Die berüchtigte LockBit-Hackergruppe hat laut Eigenaussage die evangelische Ordensgemeinschaft angegriffen und droht damit, im Darknet vertrauliche Daten zu veröffentlichen. Aktuell läuft ein Countdown, der am 19. September 2022 endet. Werde bis dahin kein Lösegeld bezahlt, würden sämtliche angeblich erbeutete Daten veröffentlicht. Zuerst darüber berichtet hat am Sonntag letemps.ch.

Countdown auf der Webseite der Hacker: Sie drohen damit, angeblich gestohlene Daten in sieben Tagen zu veröffentlichen, wenn kein Lösegeld fliesse.
Countdown auf der Webseite der Hacker: Sie drohen damit, angeblich gestohlene Daten in sieben Tagen zu veröffentlichen, wenn kein Lösegeld fliesse.

Ob sich unter den offenbar gestohlenen Daten tatsächlich sensible Informationen befinden und in welchem Umfang, ist unklar. Auch die Höhe der mutmasslichen Lösegeldforderung bleibt im Dunkeln. Von watson kontaktiert, antworten die Schwestern am Montag: «Wir können hierzu leider keine Auskünfte erteilen».

Hinter dem Cyberangriff steckt die Erpresser-Bande LockBit. Die bekannte Ransomware-Gruppe ist derzeit die aktivste aller Cybercrime-Banden, die sich auf Angriffe mit Verschlüsselungs-Trojanern spezialisiert haben.

Zum Angebot des Diakonissenhauses in Riehen gehören laut Webseite Gästezimmer, Seminarräume, ein Café und ein Lädeli.

Die gute Nachricht: Die IT-Systeme sind nicht oder höchstens teilweise lahmgelegt. Die Webseite läuft und offenbar werden auch E-Mails empfangen.

Der jüngste Fall zeigt beispielhaft, dass jede und jeder Opfer eines Hackerangriffs werden kann. Und zwar egal, wie unbedeutend man als Unternehmen, Gemeinde oder Privatperson zu sein glaubt. Der Grund: Die professionell organisierten Hackerbanden wählen ihre Opfer nicht gezielt aus. Es geht ihnen einzig und allein um das schnelle Geld und es ist ihnen völlig egal, ob es sich um Unternehmen, Behörden, Universitäten oder religiöse Einrichtungen handelt.

Die Kriminellen scannen das Netz automatisiert nach Lücken in IT-Systemen und wählen stets den Weg des geringsten Widerstandes. Genau deshalb werden immer wieder kleine und schlecht geschützte Unternehmen oder Gemeinden Opfer der Erpresserbanden.

(oli)

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