Digital
Charlie Hebdo

Vor drei Wochen verkündete Mark Zuckerberg «Je suis Charlie» – jetzt sperrt Facebook Mohammed-Karikaturen

Druck der türkischen Regierung
Druck der türkischen Regierung

Vor drei Wochen verkündete Mark Zuckerberg «Je suis Charlie» – jetzt sperrt Facebook Mohammed-Karikaturen

28.01.2015, 12:5128.01.2015, 13:42
Mehr «Digital»

Charlie-Hebdo-Titelblätter

1 / 39
Charlie-Hebdo-Titelblätter
«Fertig gelacht!»: «Charlie Hebdo» thematisiert immer wieder die Pressefreiheit. Hier zwei alternative Titelblätter: ein verantwortungsloses und ein verantwortungsvolles.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

«Facebook war schon immer ein Ort, wo die Leute ihre Ideen und Ansichten mit der Welt teilen konnten», schrieb Mark Zuckerberg nach dem Attentat auf Charlie-Hebdo in einem Facebook-Post, und schloss mit dem Statement: #JeSuisCharlie.

Mark Zuckerberg, ein Kämpfer für die Meinungsfreiheit? Nicht, wenn er 40 Millionen Benutzer verlieren könnte – so viele hat das Soziale Netzwerk nämlich in der Türkei. Und dort hat Facebook gerade auf Anordnung eines Gerichts eine Seite gesperrt, die den muslimischen Propheten Mohammed beleidigt, berichtet BBC.

«Je suis Charlie» – vraiment, Monsieur Zuckerberg?
«Je suis Charlie» – vraiment, Monsieur Zuckerberg?Bild: JOSE MIGUEL GOMEZ/REUTERS

Zensur auf Wunsch der Regierung

Soziale Medien sind der türkischen Regierung unter Recep Tayyip Erdogan schon länger ein Dorn im Auge. Twitter und Youtube wurden zeitweise im ganzen Land gesperrt, weil sie die von höchster Ebene angeordnete Zensur verweigerten.

Facbeook erntete nicht zum ersten Mal wegen angeblicher Zensur Kritik: Im Dezember sperrte das Netzwerk die Seite des Putin-Feindes Alexei Nawalny auf Geheiss der russischen Zensurbehörde. Auch sollen Seiten von syrischen und chinesischen Regimekritikern gesperrt worden sein. (rey)

Zuckerbergs Post vom 9. Januar:

07.01.2015: Attentat auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo»

1 / 65
07.01.2015: Attentat auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo»
Sieben weitere Personen sind verletzt. Vier von ihnen schweben in Lebensgefahr.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Weshalb eine Zillion Briten plötzlich VPN nutzen. Spoiler: Porno
Wer in Grossbritannien Pornos schauen will, muss neu den Ausweis zücken. Davon profitiert vor allem die VPN-Branche.
Seit Ende Juli verzeichnen VPN-Anbieter in Grossbritannien einen sprunghaften Anstieg der Nutzerzahlen. Der Grund ist simpel: Wer auf der Insel eine Webseite für Erwachseneninhalte besuchen möchte, muss sich neuerdings ausweisen; beispielsweise via Kreditkarte, Identitätskarte oder Gesichtserkennungstool. So will es der neue und umstrittene Online Safety Act, der Jugendliche von Pornoseiten fernhalten soll.

Wenig erstaunlich: Seit der Einführung der Altersprüfung florieren in den britischen App-Stores VPN-Apps, mit denen sich die Kontrolle umgehen lässt.
Zur Story