Tesla erlebt neues Test-Desaster
«America first?» Nicht bei der Zuverlässigkeit. Im Gegenteil: Die grösste Verbraucherorganisation der Welt, Consumer Reports aus den USA, attestiert US-Herstellern eine schlechte Langzeitqualität. Im aktuellen Zuverlässigkeits-Ranking für fünf bis zehn Jahre alte Pkw belegen sie fast durchweg Plätze im hinteren Drittel. Für Tesla kommt es besonders dick.
US-Marken am Tabellenende
Die neue Auswertung betrachtet Modelle der Jahre 2016 bis 2021. Abgesehen von Kia aus Südkorea (Platz 21) finden sich im letzten Drittel ausschliesslich US-Marken: Chevrolet, Ford, Dodge, GMC, Chrysler, Ram und Jeep. Sie alle weisen einen unterdurchschnittlichen Zuverlässigkeitsindex auf. Etwas besser schneiden Buick (Platz sieben), Lincoln (14) und Cadillac (16) ab.
Besonders schlecht trifft es Tesla: Die Marke liegt mit einem Zuverlässigkeitsindex von 31 (Maximalwert: 100) auf dem letzten Platz – knapp hinter Jeep. Consumer Reports führt das schlechte Abschneiden auf anfängliche Qualitätsprobleme beim Produktionshochlauf zurück. Inzwischen seien erhebliche Fortschritte gemacht worden, aber die älteren Modelle zeigten noch die Altlasten früherer Probleme. Neuere Fahrzeuge des Herstellers sind den Daten zufolge zuverlässiger.
Japaner an der Spitze
Ganz anders das Bild bei den japanischen Marken. Lexus erreicht mit einem Zuverlässigkeitsindex von 77 (von maximal 100) den klaren Spitzenplatz, gefolgt von Toyota (73). Auf den Rängen drei bis fünf liegen Mazda, Honda und dessen Luxusmarke Acura. Nissan (Rang acht) und Subaru (zwölf) platzieren sich ebenfalls in der oberen Hälfte.
«Marken wie Lexus und Toyota sind bekannt für ihre konservativen Neugestaltungen. Sie verbessern ihre gesamte Produktpalette schrittweise, anstatt viele völlig neue Systeme einzuführen», sagt Steven Elek, Programmleiter für Autodatenanalyse bei Consumer Reports. «Unsere Daten zeigen im Laufe der Zeit immer wieder, dass Autos dieser Marken im Neuzustand zuverlässig sind und auch mit zunehmendem Alter zuverlässig bleiben.»
Andere Hersteller zeigten dagegen immer wieder Probleme in einzelnen Modelljahren.
Deutsche Marken im oberen Mittelfeld
Die deutschen Autobauer schneiden leicht überdurchschnittlich ab: BMW erreicht als beste deutsche Marke Platz sechs von 26 Marken. Audi landet auf Rang neun, Mercedes-Benz auf elf und Volkswagen auf Platz 13.
Breite Datenbasis
Für die Untersuchung vergleicht Consumer Reports die Zahl der Probleme eines Modells mit der durchschnittlichen Zahl aller Fahrzeuge desselben Modelljahres. Rund 140'000 Fahrzeuge der Modelljahre 2016 bis 2021 gingen in die aktuelle Auswertung ein.
Bewertet wurden 20 mögliche Problembereiche – von kleineren Ärgernissen wie quietschenden Bremsen bis zu kostspieligen Defekten an Motor, Getriebe oder E-Auto-Batterien. Die Probleme wurden gewichtet und daraus wurde ein Gesamtwert für die Zuverlässigkeit berechnet.
Verwendete Quellen:

