Eine erweiterte SwissCovid-App mit einem datenschutzkonformen Registrierungssystem dürfte bald verfügbar sein. Die Arbeiten des Bundes, die Notify-Me-App zu integrieren, sind laut Marcel Salathé schon weit fortgeschritten.
Mit der App Notify-Me von der ETH-Lausanne und der Zürcher Softwareschmiede Ubique können alle Personen in einem Restaurant oder an einer Veranstaltung rasch registriert und vor einer möglichen Corona-Infektion gewarnt werden. Auf dem Gelände der ETH-Lausanne ist die App bereits seit Januar im Einsatz.
Die Arbeiten zur Integration von Notify-Me in die SwissCovid-App seien beim Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) bereits sehr weit fortgeschritten, sagte Marcel Salathé, Epidemiologe an der ETH Lausanne, auf Anfrage von Keystone-SDA.
Die ETH Lausanne hat mit Einbezug internationaler Kollegen ein technisches Protokoll namens Crowd-Notifier entwickelt und dieses schon im Oktober 2020 veröffentlicht. Eine Demo-Implementation in Form einer App gibt es auch sei längerem unter dem Namen Notify-Me. Diese App ist fürs iPhone und für Android-Smartphones verfügbar.
«Am sinnvollsten wäre es meiner Meinung nach, wenn man die Funktionalität in SwissCovid einbauen würde, denn diese ist als vertrauenswürdige Contact-Tracing-App des Bundes gut verankert», wird Salathé zitiert.
Konkret würde das Programm mit einem QR-Code funktionieren, den Veranstalter, Restaurants oder Fitnesscenter herausgeben, und der möglichst von allen Besuchern gescannt wird. Sollten an diesem Anlass Fälle von Covid-19-Ansteckungen auftreten, würden alle User der App automatisch informiert.
Die Datensicherheit ist bei diesem System laut Salathé gewährleistet. Das Crowd-Notifier-Protokoll verhindere Datenmissbrauch durch seinen dezentralen Ansatz, also «by design».
Mit einer dezentralen Lösung wie bei SwissCovid – und eben auch diesem neuen Protokoll – würden diese Probleme von Anfang an «durch die Technologie selber» verhindert. «Das Prinzip des Privatsphärenschutzes ist also dasselbe, wie es bei der SwissCovid-App bereits schon zum Tragen kommt, und wo es sehr gut funktioniert.»
Salathé war bis im Februar Mitglied der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes. Er verliess sie schliesslich, um beim Aufbau der neuen Organisation CH++ mitzuarbeiten.
Die Organisation verfolgt das Ziel, technisches Know-how überall dort zu fördern, wo es der Gesellschaft als Ganzes nützt. Zudem will sie aufzeigen, wo öffentliche Institutionen technologisch im Rückstand sind.
Er verfolge die weitere Entwicklung der App mit grossem Interesse, sagt Salathé. «Aber auf der technischen Seite ist das Projekt bereits so gut und so weit vorangeschritten, dass es von Seiten der CH++ keine Unterstützung braucht.»
Das Projekt repräsentiere ja genau die Vision von CH++: «Dass Entscheidungen mit Einbezug wissenschaftlicher Grundlagen gefällt werden, und dass diese dann mit Technologie solide und wirksam umgesetzt werden.»
(dsc/sda)
Die wollten irgendwie Anlässe in eine externe Datenbank speichern oder so. Und genau das soll ja nicht gemacht werden.
Hoffe das wird hier richtig gemacht.