Die Digital-News im Überblick:
In Australien hat das weltweit grösste Batteriesystem zur Speicherung von erneuerbarer Energie den Betrieb aufgenommen. Die vom Elektroauto-Produzenten Tesla hergestellten Lithium-Ionen-Zellen mit einer Leistung von 129 Megawatt sind an einen Windpark angeschlossen.
Mit der Batterie lassen sich im Fall eines Stromausfalls 30'000 Haushalte bis zu einer Stunde mit Strom versorgen.
Die Regierung des Bundesstaats South Australia lobte das Batteriesystem am Freitag als «bedeutenden Moment für die erneuerbare Energie». Sein Bundesstaat sei nun führend auf dem Gebiet von regelbarer erneuerbarer Energie, sagte Regierungschef Jay Weatherhill. Tesla-Gründer Elon Musk hatte im Juli versprochen, die Batterie innerhalb von 100 Tagen herzustellen.
Im September vergangenen Jahres war nach einem Unwetter der Strom in South Australia ausgefallen. Der gesamte Landesteil mit 1,7 Millionen Einwohnern war für Tage vom nationalen Netz abgeschnitten. Australiens Regierungschef Malcolm Turnbull hatte die Energiepolitik des Bundesstaats mit seinem Fokus auf erneuerbare Energien für den Blackout verantwortlich gemacht.
Die Energie stellt das französische Unternehmen Neoen bereit, das den Windpark etwa 200 Kilometer nördlich von Adelaide betreibt.
dsc/sda)
Der US-Autokonzern General Motors (GM) drückt bei selbstfahrenden Autos aufs Tempo und will bereits im Jahr 2019 Roboter-Taxis auf die Strasse bringen. Der Konzern bringt damit aber ein früheres Datum als viele Rivalen ins Gespräch und könnte sich nach Einschätzung von Experten an die Spitze der Entwicklung setzen.
Obwohl sowohl Tech-Unternehmen als auch viele andere Autobauer auf Hochtouren zum autonomen Fahren forschen, ist GM einer der ersten Entwickler, die einen Zeitplan für die Kommerzialisierung der Technologie umreissen. Der Zeitplan basiere allerdings auf aktuellen Fortschritten der Technologie, schränkte GM in einer Präsentation am Donnerstag ein.
GM hatte im vergangenen Jahr das Roboterwagen-Start-up Cruise Automation gekauft und testet aktuell selbstfahrende Autos im Strassenverkehr, etwa in San Francisco.
Bisher bieten der Fahrdienst-Vermittler Uber und das Start-up Nutonomy testweise Fahrten in selbstfahrenden Autos für Fahrgäste an. Roboter-Taxis planen neben GM aber unter anderem auch Daimler, Uber und Renault.
Der Konzern rechnet sich lukrative Geschäfte aus. Finanzchef Chuck Stevens geht davon aus, dass der Markt für Roboter-Taxis bis 2025 ein Volumen von mehreren Hundert Milliarden Dollar erreicht und Gewinnspannen von 20 bis 30 Prozent drin sind. Das wäre deutlich mehr, als man bei der Autoproduktion verdient.
Bei der Entwicklung selbstfahrender Autos holen die etablierten Grössen der Industrie im Wettrüsten mit den Tech-Giganten aus dem Silicon Valley laut Marktbeobachtern wieder auf. Angesichts des Engagements von Googles Schwesterfirma Waymo, Uber, Tesla oder auch Apple hatten GM und Ford zwischenzeitlich ziemlich alt ausgesehen. Doch mittlerweile scheint sich das Blatt zu wenden.
Denn um Apple blieb es beim Thema Roboterwagen zuletzt ruhig, Tesla kämpft mit Problemen, und die zwei anderen Konkurrenten bremsen sich selbst aus. Waymo hat Uber wegen angeblichen Technologie-Diebstahls vor Gericht gebracht, der Rechtsstreit bindet Kräfte und dürfte sich noch länger hinziehen. Das spielt den zeitweise schon abgeschriebenen Branchenurgesteinen aus der US-Autometropole Detroit in die Karten.
GM sei bei der Entwicklung von Roboterautos mittlerweile ganz vorne mit dabei, sagte Experte Reilly Brennan von Trucks Venture Capital dem Wirtschaftsblatt «Bloomberg Businessweek». Der US-Autoriese sei durch den Kauf von Cruise Automation attraktiv für Tech-Talente geworden. Die Mitarbeiterzahl der Firma, für die GM laut Bloomberg ohne erfolgsabhängige Prämien 581 Millionen Dollar hinlegte, ist seit der Übernahme von etwa 40 auf über 400 gestiegen.
(dsc/sda)
Der Rechtstreit zwischen Qualcomm und Apple geht in eine neue Runde. Der Chipkonzern reichte am Donnerstag in Kalifornien drei neue Patentklagen gegen den iPhone-Hersteller ein. Qualcomm wirft Apple darin vor, 16 weitere seiner Patente in iPhones zu nutzen.
Apple wollte sich dazu nicht äussern. Die Streitigkeiten zwischen beiden Konzernen ziehen sich schon länger hin. Erst am Mittwoch hatte der iPhone-Hersteller Gegenklage gegen Qualcomm eingereicht. Apple wirft dem Halbleiteranbieter vor, mit seinem Handychip Snapdragon, der in verschiedenen Geräten von Samsung Electronics und Google verwendet wird, Apple-Patente zu verletzen.
Im Juli war Qualcomm mit einer Patentklage gegen Apple an die Öffentlichkeit gegangen und hatte einen Verkaufsstopp für einige iPhone- und iPad-Modelle gefordert. Apple hat zurückgewiesen, gegen Qualcomm-Schutzrechte zu verstossen, um Batterielaufzeiten zu verbessern.
Anfang des Jahres verklagte Apple den Chiphersteller wegen Patentlizenzen auf Schadenersatz in Milliardenhöhe. Qualcomm reichte auch in diesem Fall eine Gegenklage ein.
Das Unternehmen Qualcomm sieht sich derzeit mit einem Übernahmeangebot durch den Rivalen Broadcom konfrontiert. In der Chipbranche, in der die einzelnen Hersteller hohe Entwicklungskosten tragen, grassiert seit einiger Zeit das Fusionsfieber.
(sda/reu)