07.07.2023, 06:2407.07.2023, 07:17
Twitter-Besitzer Elon Musk hat dem Facebook-Mutterkonzern Meta wegen dessen neuer Plattform Threads eine Klage angedroht. Meta habe «rechtswidrig Betriebsgeheimnisse und anderes geistiges Eigentum» von Twitter veruntreut», behauptete Musks Anwalt in einem Brief.

Elon Musk ist nicht glücklich nach dem Launch von Threads.Bild: keystone
Meta habe zahlreiche frühere Twitter-Mitarbeiter eingestellt, die nach wie vor Zugang zu «Betriebsgeheimnissen und anderen höchst vertraulichen Informationen» von Twitter gehabt hätten, ging aus einem am Donnerstag von der News-Webseite Semafor veröffentlichten Brief von Musk-Anwalt Alex Spiro an Meta-Chef Mark Zuckerberg hervor.
Diese Mitarbeiter seien gezielt eingesetzt worden, um binnen Monaten in Konkurrenz zu Twitter eine Nachahme-App zu erstellen. Spiro drohte, Musks Unternehmen behalte sich alle Rechte zum Schutz seines geistigen Eigentums vor, einschliesslich juristischer Mittel.

Marc Zuckerberg.Bild: keystone
30 Millionen Downloads
Der Twitter-Konkurrent Threads war am Mittwochabend in rund 100 Ländern freigeschaltet worden. Nach Angaben von Zuckerberg wurde die App binnen Stunden 30 Millionen Mal heruntergeladen. Der Start in Europa verzögert sich allerdings wegen der noch ausstehenden Zustimmung aus Brüssel.
Threads hat bezüglich Design und Funktionalitäten grosse Ähnlichkeiten mit Twitter. Insbesondere seit der Übernahme von Twitter durch Tesla-Milliardär Musk im vergangenen Jahr hat sich eine Reihe potenzieller Konkurrenten in Stellung gebracht, Twitter konnte aber bislang seine Position als zentrale Anlaufstelle für Politik und Medien halten.
Der Brief von Twitter sei ein frühes Zeichen dafür, dass Threads «der bisher grösste Rivale von Musks chaotischer, aber immer noch zentraler Plattform» sei, hält der US-Journalist Max Tani in einem Kommentar fest:
«Seit Musk letztes Jahr Twitter gekauft hat, beschwert sich ein Chor unzufriedener Stimmen über die politische Rechtsorientierung des Tech-Milliardärs und die verschlechterte Benutzererfahrung auf der Website. Doch trotz der Kritik sowohl von Gegnern der Musk-Politik als auch von Usern, die über die aggressiven Versuche des neuen Eigentümers, Twitter in Rechnung zu stellen, verärgert sind, haben es aufgekommene Alternativen wie ‹Post.News›, Mastodon und Bluesky nicht geschafft, im Mainstream Anklang zu finden und eine grosse Nutzerbasis zu gewinnen.»
quelle: semafor.com (übersetzt aus dem englischen)
Quellen
(dsc/sda/afp)
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Jetzt muss er nicht rumheulen. Die App und Server kann man schon aus dem Boden stampfen, schwieriger ist es genügend User zu finden. Und hier ist Meta natürlich sehr gut aufgestellt.