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Elon Musk droht Mark Zuckerberg mit Klage

Zoff wegen Twitter-Kopie Threads: Elon Musk droht Mark Zuckerberg mit Klage

07.07.2023, 06:2407.07.2023, 07:17
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Twitter-Besitzer Elon Musk hat dem Facebook-Mutterkonzern Meta wegen dessen neuer Plattform Threads eine Klage angedroht. Meta habe «rechtswidrig Betriebsgeheimnisse und anderes geistiges Eigentum» von Twitter veruntreut», behauptete Musks Anwalt in einem Brief.

Elon Musk, who owns Twitter, Tesla and SpaceX, reacts at the Vivatech fair Friday, June 16, 2023 in Paris. Vivatech is Europe's biggest startup and tech event. (AP Photo/Michel Euler)
Elon Musk
Elon Musk ist nicht glücklich nach dem Launch von Threads.Bild: keystone

Meta habe zahlreiche frühere Twitter-Mitarbeiter eingestellt, die nach wie vor Zugang zu «Betriebsgeheimnissen und anderen höchst vertraulichen Informationen» von Twitter gehabt hätten, ging aus einem am Donnerstag von der News-Webseite Semafor veröffentlichten Brief von Musk-Anwalt Alex Spiro an Meta-Chef Mark Zuckerberg hervor.

Diese Mitarbeiter seien gezielt eingesetzt worden, um binnen Monaten in Konkurrenz zu Twitter eine Nachahme-App zu erstellen. Spiro drohte, Musks Unternehmen behalte sich alle Rechte zum Schutz seines geistigen Eigentums vor, einschliesslich juristischer Mittel.

FILE - Facebook CEO Mark Zuckerberg speaks at Georgetown University in Washington, Thursday, Oct. 17, 2019. Facebook parent Meta is laying off 11,000 people, about 13% of its workforce, as it contends ...
Marc Zuckerberg.Bild: keystone

30 Millionen Downloads

Der Twitter-Konkurrent Threads war am Mittwochabend in rund 100 Ländern freigeschaltet worden. Nach Angaben von Zuckerberg wurde die App binnen Stunden 30 Millionen Mal heruntergeladen. Der Start in Europa verzögert sich allerdings wegen der noch ausstehenden Zustimmung aus Brüssel.

Threads hat bezüglich Design und Funktionalitäten grosse Ähnlichkeiten mit Twitter. Insbesondere seit der Übernahme von Twitter durch Tesla-Milliardär Musk im vergangenen Jahr hat sich eine Reihe potenzieller Konkurrenten in Stellung gebracht, Twitter konnte aber bislang seine Position als zentrale Anlaufstelle für Politik und Medien halten.

Der Brief von Twitter sei ein frühes Zeichen dafür, dass Threads «der bisher grösste Rivale von Musks chaotischer, aber immer noch zentraler Plattform» sei, hält der US-Journalist Max Tani in einem Kommentar fest:

«Seit Musk letztes Jahr Twitter gekauft hat, beschwert sich ein Chor unzufriedener Stimmen über die politische Rechtsorientierung des Tech-Milliardärs und die verschlechterte Benutzererfahrung auf der Website. Doch trotz der Kritik sowohl von Gegnern der Musk-Politik als auch von Usern, die über die aggressiven Versuche des neuen Eigentümers, Twitter in Rechnung zu stellen, verärgert sind, haben es aufgekommene Alternativen wie ‹Post.News›, Mastodon und Bluesky nicht geschafft, im Mainstream Anklang zu finden und eine grosse Nutzerbasis zu gewinnen.»
quelle: semafor.com (übersetzt aus dem englischen)

Quellen

(dsc/sda/afp)

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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maylander
07.07.2023 06:49registriert September 2018
So wie Musk mit dem Mitarbeiter umgeht ist das natürlich ein gefundenes Fressen für jeden Konkurrenten und Headhunter.
Jetzt muss er nicht rumheulen. Die App und Server kann man schon aus dem Boden stampfen, schwieriger ist es genügend User zu finden. Und hier ist Meta natürlich sehr gut aufgestellt.
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smarties
07.07.2023 06:39registriert Januar 2015
Ja bitte, zerfleischt euch gegenseitig. Bis Meta& Twitter (resp Musk) Bankrott seid. Weniger Hetze im Netz wäre nkce. Dauert eine Weile, bis alles Geld weg ist, aber ist ein Anfang.
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Swen Goldpreis
07.07.2023 07:22registriert April 2019
Ich bin da noch etwas skeptisch. Soziale Plattformen funktionieren nur, wenn genügend Nutzer drauf sind. Und ich kann mir vorstellen, dass diejenigen Leute, die aus ideologischen Gründen Musks Twitter verlassen haben oder verlassen wollen, eher wenig Begeisterung für einen Zuckerberg-Kanal haben werden.
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