In Grossbritannien hat die Polizei einen 18-Jährigen verhaftet, der zur berüchtigten Hackergruppe Lizard Squad gehören dürfte. Dem Mann wird vorgeworfen, an den Angriffen auf Game-Server von Sony Playstation und Microsoft Xbox beteiligt gewesen zu sein.
Ausserdem werden dem jungen Mann laut offizieller Mitteilung «Swatting»-Anrufe z. Das ur Last gelegtPhänomen Swatting ist durch US-Medienberichte bekannt geworden. Dabei versuchen anonyme Anrufer, durch falsche Angaben bei der Polizei, ahnungslosen Dritten ein schwer bewaffnetes Sondereinsatzkommando auf den Hals zu hetzen. Dies kann zu äusserst gefährlichen Situationen führen.
Die Strafuntersuchung befinde sich noch in einer frühen Phase, sagte der Chef der Verbrechens-Bekämpfungsbehörde SEROCU, die im Südosten Grossbritanniens tätig ist. Es könnten weitere Verhaftungen von Lizard-Squad-Mitgliedern folgen. Seine Behörde werde weiterhin eng mit der US-Bundespolizei FBI kooperieren. Die jüngste Verhaftung soll ebenfalls durch Hinweise des FBI ermöglicht worden sein.
Ende Dezember war bereits ein mutmassliches, 22-jähriges Mitglied der Hackergruppe Lizard Squad in England erwischt worden.
Ausgerechnet zu Weihnachten hatte Lizard Squad die Spiele-Server des Playstation Network (PSN) und von Xbox Live attackiert. Die Computer wurden durch massenhafte Anfragen, sogenannte DDoS-Attacken, lahmgelegt. Dadurch konnten keine neuen Spiele ausprobiert werden und auch der Download-Shop war vorübergehend offline.
Im Internet bekannte sich eine Gruppierung namens Lizard Squad («Echsentruppe») zu den Angriffen. Später versuchten sie, mit dem Online-Tool Lizard Stresser Kasse zu machen. Dritte konnten gegen Bezahlung Server-Überlastungsangriffe in Auftrag geben.
Lizard Squad hatte in den letzten Monaten immer wieder mit Attacken und Erpressungsversuchen für Aufregung gesorgt. Die Unbekannten verhöhnten Gegner via Twitter und erinnerten stark an die Hackergruppe LulzSec. Diese hatte ab Mai 2011 mit ähnlichen Aktionen für Aufregung gesorgt – bis das FBI zuschlug und führende Köpfe verhaftete.
Microsoft und Sony hatten angekündigt, die Angreifer auf die Online-Netzwerke zur Rechenschaft zu ziehen. Vermutlich wurde das lukrative Weihnachtsgeschäft erheblich beeinträchtigt.