Letzte Woche machten die ersten Gerüchte an der Game-Messe E3 die Runde: Atari soll an einer neuen Konsole arbeiten. Der Videospiel-Pionier zeigte gar ein kurzes Teaser-Video seines Projekts Ataribox. Im Video ist allerdings so gut wie nichts zu erkennen. Viele zweifelten daher daran, dass 40 Jahre nach der ersten Atari-Konsole tatsächlich eine neue Spielkonsole in Entwicklung ist.
Inzwischen hat Atari-CEO Fred Chesnais die Konsolen-Pläne im Gespräch mit «Venture Beat» offenbar bestätigt. «Wir sind zurück im Hardwaregeschäft», wird Chesnais zitiert. Darüber hinaus liess er sich nur entlocken, dass die neue Konsole «auf PC-Technologie basiere».
Das klingt alles sehr vage und somit bleibt vorerst im Dunkeln, ob Atari tatsächlich eine neue Spielkonsole entwickelt oder den Atari 2600 als Retro-Konsole neu auflegt. Nintendo hatte vor einem Jahr mit der Neuauflage des NES einen Überraschungshit gelandet. Es würde daher nicht erstaunen, wenn Atari nun das Gleiche versucht.
1977 hatte Atari erstmals sein Video Computer System (Atari VCS) präsentiert. 1982 erfolgte die Umbenennung in Atari VCS 2600 – oder kurz Atari 2600. Die Spielkonsole verkaufte sich rund 30 Millionen mal, was sie zur erfolgreichsten Konsole ihrer Zeit machte.
Zahlreiche qualitativ schlechte Spiele führten 1983 zum sogenannten Video Game Crash, dem auch der damalige Marktführer Atari zum Opfer fiel. 1984 war Atari bankrott und wurde aufgelöst. Erst Nintendo konnte Videospielen ab Mitte der 80er-Jahre mit dem NES neues Leben einhauchen.
Am 21. Januar 2013 meldete auch die Nachfolge-Firma Atari SA nach diversen Besitzerwechseln Insolvenz an. Atari musste die Markenrechte an einigen seiner Spiele verkaufen, um sich zu retten. Die neue Führung will Atari wieder als Lifestyle-Marke positionieren und unter anderem ins Hardwaregeschäft einsteigen.
(oli)