Es ist kein Geheimnis, dass es auf der Videoplattform Twitch neben Spielszenen auch mal tiefe Ausschnitte zu sehen gibt. So kann man in manchem Kanal ehemaligen Pornodarstellerinnen beim Spielen zuschauen: Durch eine Webcam sind dabei neben einem Spielausschnitt auch Gesicht und Dekolleté der Streamerin zu sehen.
Nun jedoch scheint Twitch züchtiger werden zu wollen. In kürzlich veröffentlichten neuen Verhaltensregeln heisst es unter anderem, Videomacher sollten sich angemessen kleiden: «Nerds sind sexy, und ihr alle seid wundervolle, schöne Wesen: Aber wollen wir nicht versuchen, es bei den Spielen zu belassen?»
Konkret verbietet Twitch, keine oder aufreizende Kleidung zu tragen. Als Beispiele für letzteres werden Dessous, Unterwäsche, Badeanzüge und Pasties für die Brustwarzen genannt. Sowohl Männer und Frauen sollen sich künftig nicht mehr oberkörperfrei filmen, heisst es, mit dem Hinweis: «Wenn es da, wo du bist, unerträglich heiss ist, und du deshalb dein Shirt ausgezogen hast (...), dann richte die Webcam einfach auf dein Gesicht».
Eine weitere von 13 neuen Regeln, die auch Spam, Rassismus und das Hacken von Online-Spielen betreffen, dreht sich um Inhalte, die nichts mit Spielen zu tun haben. Twitch will künftig eingreifen, wenn Videokanäle zu Videochat-Plattformen werden, auf denen es kaum noch um Spiele geht. «Auch wenn es schön ist, eine Pause zu machen und einfach mit dem Publikum abzuhängen: Bitte stell sicher, dass der Hauptfokus deines Kanals auf Spielinhalten liegt.»
Wer gegen die neuen Regeln verstösst, dem droht künftig eine Löschung des Accounts oder des Videokanals.
Twitch war im August von Amazon übernommen worden, der US-Konzern investierte rund eine Milliarde Dollar. Beliebt ist die 2011 gestartete Plattform vor allem im Bereich Live-Streaming, rund um die Uhr lassen sich Partien aus populären Spielen wie «League of Legends», «Dota 2» und «Minecraft» verfolgen.
(mbö)