Am Samstag wollen sie wieder protestieren. Gegen Musk. Gegen Tesla. In den USA planen Aktivisten auch an diesem Wochenende landesweit Kundgebungen vor Tesla-Showrooms. Bereits am vergangenen Wochenende fanden in verschiedenen US-Städten grössere Demonstrationen gegen Musks DOGE-Behörde (Department of Government Efficiency) sowie kleinere Protestaktionen vor Tesla-Ausstellungsräumen statt.
Während Elon Musk und seine Gefolgsleute die Bundesregierung nach Behörden durchkämmen, die sie «in den Holzhäcksler werfen» können, wächst auf den Strassen der Protest gegen den reichsten Menschen der Welt, der – ohne demokratisch gewählt zu sein – eine nie gekannte Machtfülle erlangte. Musks DOGE-Team feuerte in den vergangenen Wochen mit Trumps Segen Tausende Staatsangestellte fristlos und richtete ein beispielloses Chaos in den US-Behörden an. Weitere Zehntausende Staatsbedienstete sollen noch entlassen werden. Nun aber regt sich Widerstand gegen den «verrückten König Musk».
Von New York bis San Francisco gingen diese Woche Tausende Menschen gegen Musks Einmischung in die Politik auf die Strassen. Allein in New York versammelten sich am vergangenen Montag mehr als 10'000 Menschen, um gegen die Demontage der US-Behörden zu demonstrieren.
Viele hielten Schilder hoch, auf denen Trumps Regierung mit Faschisten verglichen und vor einer Oligarchie der Tech-Milliardäre gewarnt wurde. Multimilliardär und Tesla-Chef Musk «sollte nicht das Schicksal unserer Demokratie entscheiden, indem er unsere Verwaltung Stück für Stück auseinandernimmt», sagte eine Demonstrantin laut BBC. Ein anderer Teilnehmer erklärte, er gehe auf die Strasse, weil er befürchte, dass «wir einen faschistischen Putsch erleben».
Ein anderer meinte, es sei offensichtlich, «dass Musk Interessenkonflikte habe und seine Anti-Regulierungs-Haltung ihm persönlich und finanziell zugutekommt». Musks DOGE-Team nahm mehrere Behörden ins Visier, die Branchen regulieren, in denen seine Unternehmen X, Tesla und SpaceX tätig sind.
Andere Demonstrierende trugen Schilder mit Botschaften wie «Zieht dem verrückten König den Stecker» oder «Präsident Trump, sagen Sie Ihrem Handlanger, dass wir keinen von euch gewählt haben. Wir sind das Volk».
Nebst Kundgebungen gegen Trump und Musks DOGE-Leute kommt es vermehrt zu kleinen Protestaktionen, die sich direkt gegen Musks Autokonzern Tesla richten.
Protestors outside the Tesla Manhattan Showroom. "Don't buy swastikars" (📹 @sandibachom.bsky.social ) #3E #EndOligarchy #TeslaTakeover #TeslaProtests
— Anonymous (@youranoncentral.bsky.social) 15. Februar 2025 um 19:12
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Aktivisten rufen seit Tagen auf der X-Alternative Bluesky unter den Hashtags #TeslaTakeover und #TeslaTakedown zum Protest vor Tesla-Ausstellungsräumen auf. «Verkauft eure Teslas, werft eure Aktien weg, schliesst euch den Streikposten an», heisst es in einem Protestaufruf.
Ihr Motto:
Die Teilnehmer der Anti-Tesla-Proteste wollen Druck auf den Konzern ausüben, um so indirekt Musk zu schaden. Das Kalkül: Sinkende Verkäufe und schwindendes Vertrauen in die Marke bringen Tesla-CEO Musk in Bedrängnis, dessen Vermögen und Kreditwürdigkeit stark vom Wert der Tesla-Aktie abhängen.
Dem Protest angeschlossen hat sich auch Tesla-Kenner Edward Niedermeyer: Da die Macht von Musk nicht von der Wahl in ein öffentliches Amt herrühre, sei der Tesla-Boykott das einzige Mittel, um ihm Einhalt zu gebieten.
Niedermeyer argumentiert, dass Tesla überbewertet sei. Erhebliche Verluste könnten die Anleger zum Verkauf zwingen, was einen Rückgang des Aktienkurses zur Folge hätte. «Es ist nicht einfach, es ist nicht garantiert, aber wir haben die Möglichkeit, einen grossen Teil des Vermögens von Elon Musk zu vernichten.» Und «jeder Tesla-Verkauf, der verhindert wird, jeder Dollar, der nicht für die Wartung eines Tesla ausgegeben wird, jeder Dollar, der nicht an der Supercharger-Ladestation aufgeladen wird – all das verschlechtert das Geschäft weiter», sagte Niedermeyer.
Tesla schweigt. Aber hinter den Kulissen rumort es. Laut «Washington Post» haben hochrangige Tesla-Mitarbeiter in einem internen Meeting angedeutet, dass es für die Zukunft des Unternehmens besser wäre, wenn Musk zurücktreten würde. Im gesamten Unternehmen wachse die Frustration über den CEO, der sich aufgrund seiner Rolle in der Trump-Regierung zunehmend von Tesla entfernt habe.
Offene Kritik gebe es aber kaum: «Innerhalb von Tesla finden die meisten Gespräche über Unzufriedenheit mit dem CEO im Stillen während des Mittagessens oder in privaten Nachrichten statt», schreibt das WSJ. Wegen Musks Nähe zu Trump, der auf fossile Energie setzt, zweifelten Mitarbeiter zunehmend an Teslas offiziellem Ziel: «der Beschleunigung des Übergangs der Welt zu nachhaltiger Energie».
Auch das Vertrauen der Anleger schwindet: Die Tesla-Aktien sind im letzten Monat um zwölf Prozent gefallen. Die Gründe dafür sind die weltweit eingebrochenen Tesla-Verkäufe und schwache Verkaufsprognosen für das gesamte Jahr. Es kristallisiert sich immer deutlicher heraus, dass Musk und seine radikale DOGE-Behörde Teslas Image bei linksliberalen Menschen, die offener für Elektroautos sind, nachhaltig schädigen. Die Tesla-Verkäufe sind nicht nur im demokratisch geprägten Kalifornien rückläufig, in Europa brechen sie regelrecht ein.
Wie stark Musk dem Ansehen von Tesla und den Verkaufszahlen schadet, lässt sich nicht exakt beziffern. Die Anti-Musk-Proteste werfen aber ein Schlaglicht auf die Risiken für die Automarke durch seine enge Bindung an Trump und dessen rechtsgerichtete Agenda.
Während die meisten Protestaktionen bislang friedlich verliefen, kam es laut dem E-Auto-Portal Electrek auch zu Vandalismus, wobei die Fassaden von Tesla-Showrooms mit antifaschistischen Sprüchen beschmiert wurden. In der Westschweiz haben Linksradikale gar dazu aufgerufen, Tesla-Geschäfte in Brand zu setzen.
Abschliessend sei gesagt: Die Kundgebung der letzten Tage sind weit von einer Massenbewegung entfernt. Grosse Teile der US-Bevölkerung stehen hinter Musk und Trump. Bei der ersten Amtseinführung Donald Trumps vor acht Jahren hatten bis zu einer halben Million Menschen für Frauenrechte demonstriert. Dagegen sind die aktuellen Proteste ein laues Lüftchen.
Endlich passiert was. Super, das sie gezielt gegen Tesla vorgehen.
Musk will Krieg. Musk bekommt Krieg.
Ich bin für volle Eskalation.
Tesla wird Schmerzen haben.
Ein anderer Aspekt der Entlassungen ist ebenso wichtig:
Die Entlassungen im Bereich Weltraum und Energie zielen darauf ab, dass sich SpaceX schöne fette Aufträge sichern kann. Das ist Korruption in Reinkultur ☝️