Hast du gewusst, dass Microsoft neben Software auch Bücher im Angebot geführt hat, sogenannte eBooks?
Ab heute Montag, 1. Juli, lassen sich bei Microsoft bezogenen eBooks allerdings nicht mehr lesen. Auch die kostenlosen Downloads nicht. Und alle vom User gemachten Kommentare und Markierungen sind unwiderruflich verloren.
Das Problem ist der Kopierschutz. Also der digitale Sicherheitsmechanismus, mit dem das Unternehmen verhindern will, dass eBook-Dateien weitergegeben werden.
In der Fachsprache wird das DRM genannt. Das Kürzel steht für Digital Rights Management und bedeutet, dass Dateien nur geöffnet und genutzt werden können, wenn eine entsprechend Lizenz vorliegt. Das wird über einen DRM-Server kontrolliert, der automatisch kontaktiert wird, wenn man eine bestimmte Datei öffnen und den Inhalt lesen will.
Diesen DRM-Server deaktiviert Microsoft. Und so kann, bzw. muss, man tatsächlich sagen, dass die bei Microsoft gekauften Bücher nun nicht mehr funktionieren.
Die Reaktionen bei Twitter ...
Ebooks sind super.... Solange der Anbieter nicht dicht macht und alle deine gekauften Bücher weg sind. Microsoft schließt sein Ebook-Business und gibt uns einen Vorgeschmack auf die Zukunft all unserer digitalen Games, Musik, Filmehttps://t.co/4YvrCw2iB4
— Batz (@Batz) June 30, 2019
Bei Reddit schreibt ein User:
Ein anderer Reddit-User ärgert sich:
Bleibt anzumerken, dass betroffene Kunden vorgewarnt wurden, und keinen finanziellen Verlust hinnehmen müssen. Microsoft erstattet ihnen den volle Kaufpreis. Und falls sie vor der offiziellen Ankündigung Notizen oder Markierungen in eBooks vorgenommen hatten, sollen sie zusätzlich 25 US-Dollar Guthaben für den Microsoft-Store erhalten.
Der Windows-Hersteller hatte schon im April informiert, dass er seinen eBook-Store schliessen wird. Der Verkauf warf offenbar zu wenig Geld ab.
Praktisch alle grossen Unternehmen setzen auf DRM, um das Kopieren von urheberrechtlich geschützten Inhalten zu verhindern, oder zumindest einzudämmen.
Marktführer Amazon versehe seine Kindle-eBooks mit einem vergleichbaren Kopierschutz, der sich aber mit Software wie Calibre relativ einfach entfernen lasse, schreibt futurezone.at.
DRM-geschützte eBooks lassen sich mit der Open-Source-Software Calibre bearbeiten und «aufbohren». Das Programm gibts für Windows, Mac-Computer und Linux.
Das Problem: In Deutschland und vielen anderen Ländern ist das Entfernen des Kopierschutzes unter Strafe gestellt. In der Schweiz können Privatpersonen nicht belangt werden, wenn sie den Kopierschutz beseitigen, um für den eigenen Gebrauch eine Kopie anzufertigen.
eBooks, die im ePub-Format vorliegen, können optional mit einem DRM-Schutz versehen sein. Mehr Informationen zum offenen Standard gibts bei wikipedia.de.
Verwendete Quellen:
(dsc, via boingboing.com)
neoliberaler Raubtierkapitalist
Name_nicht_relevant
Egal ob Ferien, im Zug oder vor dem Schlafen wir Lieben es <3
Posersalami
Aber was Winzigweich macht geht einfach gar nicht!