Die Schulleitung des Eton College, eines renommierten britischen Internats, hat beschlossen, ab September 2024 allen Schülern im ersten Schuljahr ein Nokia-Handy, einen «Handy-Klotz», statt eines Smartphones zur Verfügung zu stellen.
Die Entscheidung wurde getroffen aufgrund der zunehmenden Besorgnis über den Missbrauch von Smartphones durch die Schüler der Einrichtung. Die neuen Geräte werden nur zum Telefonieren und SMS-Schreiben genutzt werden können, berichtet die BBC.
Zusätzlich zu den klassischen Handys wird jedem Schüler auch ein iPad für Lernzwecke zur Verfügung gestellt. Ob diese iPads beschränkten Zugang zu nicht schulischen Inhalten haben werden, ist bisher nicht bekannt. Bereits seit 2018 müssen die Schüler ihre elektronischen Geräte über Nacht abgeben, eine Regelung, die alle Schüler in den ersten drei Jahren ihrer Ausbildung betrifft.
Diese Änderungen stehen im Einklang mit den aktuellen Empfehlungen der britischen Regierung zur Smartphone-Nutzung an Schulen. Allerdings gibt es Kritik von Seiten der Gewerkschaften. Daniel Kebede von der Lehrergewerkschaft National Education Union erklärte gegenüber dem Guardian:
Das Elite-Internat besuchen Jungen im Alter von 13 bis 18 Jahren. Eltern bezahlen umgerechnet knapp 60'000 Franken pro Jahr an Schul-Gebühren.
An 16 weiterführenden Schulen in London gibt es ebenfalls Planungen, Smartphones zu verbieten oder Schülern zu empfehlen, aufs Gerät zu verzichten. So möchte eine Schule in Southwark die Smartphone-Nutzung erst ab der zehnten Klasse erlauben.
An der St. Albans Schule in Hertfordshire wird Eltern empfohlen, Kinder nicht vor dem 14. Lebensjahr ein solches Gerät bereitzustellen. Eine Grundschule in Dorset geht noch einen Schritt weiter: Hier soll eine Regelung den Eltern ermöglichen, simple Handys zu mieten – kostenlos oder für eine geringfügige Gebühr.
(t-online/dsc)