Einige trauern den Knöpfen am Handy noch immer nach: Der Touchscreen hat zwar vieles vereinfacht, doch das Tippen von Nachrichten gehört nicht unbedingt dazu. Erst recht nicht, wenn Mitteilungen im Gehen oder blind unter der Schulbank geschrieben werden müssen. Deshalb mag es so manche freuen, dass sie nun zurückkommen, die Knöpfe. Sowohl Samsung als auch LG haben neue Modelle mit Tastaturen vorgestellt.
Für das neue Top-Handy Galaxy S6 Edge+ hat Samsung eine ansteckbare Tastatur entwickelt. Diese schiebt man einfach auf den Bildschirm und schon haben ehemalige Blackberry-Nutzer ihre lange herbeigesehnten Knöpfe wieder zurück. Dass das Display dadurch um rund einen Drittel kleiner wird, ist verkraftbar. Denn mit seinem 5.7-Zoll-Bildschirm gehört das Edge+ zu den grossen Kalibern unter den Smartphones. Für seine Grösse ist das Gerät allerdings sehr leicht (153 Gramm) und liegt dank seines zu beiden Seiten hin abgerundeten Displays sehr gut in der Hand.
Diese Formsprache hat Samsung im Frühling beim etwas kleineren Galaxy S6 Edge eingeführt. Das S6 Edge+ ist nun der grössere Bruder und ersetzt zumindest in Europa das Note-Modell (jenes mit dem Stift). Das neue Edel-Smartphone kommt am 4. September in die Schweiz und wird ab 799 Franken zu haben sein. Das Tastatur-Cover, das gegen Ende September zu erwarten ist, kostet zusätzlich 85 Franken. Braucht man die Knöpfe für einmal nicht – etwa wenn man sich ein Video anschauen will –, lässt sich die Tastatur an der Rückseite des Gehäuses befestigen.
Noch ausgefallener ist das Klapp-Phone Wine Smart von LG. Erinnern Sie sich an diese Dinger, die sich platzsparend zusammenklappen liessen und vor langer Zeit einmal total hip waren? In diesem Retro-Stil kommt das neue LG daher. Das Handy läuft mit der neusten Version des Betriebssystems Android und beherrscht die Grundfunktionen heutiger Smartphones. Technisch ist es aber nicht auf dem neusten Stand: Die Auflösung des 3.4-Zoll-Displays ist ziemlich mies und die Leistung der Kameras nicht viel besser wie anno dazumal. Ab September soll man es für knapp 200 Franken kaufen können.
Um es zu bedienen, ist Retro-Talent gefragt. Denn es steht nicht für jeden Buchstaben eine Taste zur Verfügung. Beim Schreiben von Nachrichten muss man deshalb für den gewünschten Buchstaben mitunter mehrmals auf denselben Knopf drücken – zum Beispiel dreimal auf die Ziffer «3» um ein «F» auf den Bildschirm zu zaubern. Klingt kompliziert? Einst beherrschte diese Technik jedes Kind blind unter der Schulbank.