Gute Nachrichten für alle mit Fernweh: Für die Roaming-Nutzung bezahlen Schweizer Kunden diesen Sommer bis zu 73 Prozent weniger als noch vor einem Jahr, wie Comparis errechnet hat. Doch es gibt noch einige Tricks, wie Sie Ihre Roaming-Kosten noch weiter reduzieren können. Wir verraten, wie es geht.
Bei der Internetnutzung über ein ausländisches Mobilfunknetz können je nach Vertrag happige Roaming-Gebühren anfallen. Wer sich über kostenlose WLAN-Netze (im Hotel, Restaurant etc.) einwählt, zahlt nichts fürs Surfen. Ein Verzeichnis mit weltweiten kostenlosen Hotspots gibt es auf dieser Website. Allerdings ist bei öffentlichen WLANs Vorsicht geboten. Es sollten keine sensiblen Daten unverschlüsselt übertragen werden.
Mitunter aber ist in den Ferien kein WLAN verfügbar – zum Beispiel am Strand. Hier ist klar im Vorteil, wer eine Roaming-Option bestellt respektive Datenpakete kauft. Vorsicht: Bei Orange und Sunrise gelten die Preissenkungen nur für Konsumenten, die VOR ihren Ferien aktiv ein Paket gebucht haben. Bei Swisscom kann dies auch noch während des Auslandsaufenthalts erworben werden.
Swisscom- und Sunrise-Kunden haben die Möglichkeit, über eine sogenannte Cockpit-Seite (cockpit.swisscom.ch und cockpit.sunrise.ch) Kostenlimite für Roaming einzurichten. Ist dieses erreicht, erfolgt eine automatische Benachrichtigung via SMS. Wer ein Swisscom-Abo hat, wird ausserdem jeweils nach 50 CHF darauf hingewiesen, wie viel Geld man schon «versurft» hat. Orange-Kunden sollten vor den Ferien die «Orange Go»-Option bestellen – und wichtig: Nach den Ferien nicht vergessen, die Option wieder abzubestellen.
Das lässt sich nicht pauschal sagen. Prepaid-Karten fürs Surfen und Telefonieren sind in vielen Ländern günstig. Der Nachteil: Man ist nicht unter der gewohnten Nummer erreichbar und unter Umständen funktionieren die Karten nicht, wenn das Handy ein Sim-Lock hat.
Deutlich komfortabler ist es, sich im Vorfeld über die Auslandspakete zu informieren. Mittlerweile gibt es aber bei vielen Schweizer Anbietern spezielle Paketangebote fürs Ausland auf Tages-/Wochen- oder Monatsbasis. Diese enden mit Ablauf der gebuchten Zeit oder wenn das Datenvolumen aufgebraucht ist – allerdings ist das von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Unbedingt vorher informieren.
Übrigens: Auch in regulären Abos sind Gesprächsguthaben und Datenvolumen fürs Ausland mitunter bereits enthalten.
Nein. Die Apps von TomTom und Navigon funktionieren mit Offline-Karten. Diese benötigen, nachdem sie auf das Gerät geladen wurden, keine weitere Datenverbindung. So stehen die Karten auch bei schlechter Netzabdeckung in vollem Umfang zur Verfügung – im Gegensatz zu den Kartendiensten von Google und Apple.
Ja, falls das Gerät nicht über WLAN mit dem Internet verbunden ist. Das Streaming von Musik oder Videos über die Mobilfunkverbindung kann sehr sehr teuer werden. Eine Stunde Musikhören im Ausland kann je nach Provider und Mobilfunkabo mehrere hundert Franken kosten – zumindest wenn es keine automatische Benachrichtigung gibt, nachdem ein gewisses Budget aufgebraucht ist.
Tipp: Speichern Sie Musik oder Videos noch in der Schweiz oder bei bestehender WLAN-Verbindung (im Hotel etc.) auf dem Smartphone. So stehen die Songs und Videos offline zur Verfügung und bei der Nutzung werden keine Daten übertragen werden. Oder Sie erwerben ein Datenroaming-Paket, dass genügend gross ist. Übrigens: Eine Minute Musik-Streaming erzeugt ein Datenaufkommen von grob 1 MB. Mit 1 GB kann man also etwa 16 Stunden Musik via Streamingdienste hören.
Auch hier gilt es aufzupassen. WhatsApp oder iO von Swisscom (kann auch von Kunden anderer Mobilfunkanbieter in der Schweiz und dem Ausland genutzt werden) sollte man im Ausland nur über eine WLAN-Verbindung nutzen, sonst fallen Roaming-Gebühren an – sofern man nicht ein Datenpaket gebucht hat. Vor allem dann, wenn Videos oder andere grosse Dateien (Fotos, Musik etc.) via Mobilfunknetz übertragen werden.
Nein. Der Empfang von SMS im Ausland ist überall kostenlos. Dies gilt aber nicht für kostenpflichtige «Mehrwertdienste» wie Wetteralarme und dergleichen: Wer einen solchen Dienst abonniert hat, bezahlt sowieso für den SMS-Empfang, auch wenn man sich in der Schweiz befindet.
Schnell mit einer Karten-App sich zu einer unbekannten Adresse lotsen lassen oder von unterwegs die News auf dem Smartphone oder Tablet lesen, das verbraucht unterschiedlich viele Megabytes. Hier ein Grobüberblick über die die ungefähren Daten, die dabei hin- und hergeschaufelt werden.
• Einen Post auf Facebook (inkl. Ferienfoto) hochladen: ca. 0.5-2 MB
• Google Maps laden und einen Standort bestimmen: ca. 0.5 – 1 MB
• 30 E-Mails lesen (ohne Attachments): ca. 0.5 MB
• 1 Minute Youtube Video anschauen: ca. 2-3 MB
Der Verlust der SIM-Karte muss sofort der Hotline des Schweizer Mobilfunkanbieters gemeldet werden. Dies ist rund um die Uhr möglich.
Swisscom:
+41 62 286 12 12 (kostenpflichtig)
Sunrise: +41 58 777 01 01 (kostenpflichtig)
Orange: +41 78 700 70 00
Für den Polizeirapport braucht man die IMEI-Nummer des verschwundenen Geräts. Tipp: Notieren Sie sich vor der Abreise die 18-stellige IMEI-Nummer, die in der Regel unter dem Akku steht oder beim iPhone auf der Geräterückseite zu finden ist. Die IMEI-Nummer kann auch mit der Tastenkombination *#06# angezeigt werden. (dsc/oku)