21.12.2022, 17:1221.12.2022, 17:21
Der Eidgenössische Preisüberwacher fordert flächendeckend den kostenlosen Zugang zu Geobasisdaten. Von 25 Kantonen, welche diese Daten zur Verfügung stellen, verlangten acht zum Teil immer noch «sehr hohe» Gebühren.

Preisüberwacher Stefan Meierhans.Screenshot: Twitter
Der Bundesrat habe im Rahmen seiner Open Government Data-Strategie beschlossen, ab 2020 alle Daten von Bundesstellen offen, frei und maschinell lesbar zu publizieren, teilte der Preisüberwacher in seinem Newsletter am Mittwoch mit.
Wo ist das Problem?
«Der Preisüberwacher ist der Meinung, dass die gebührenfreie Bereitstellung von Geobasisdaten das Ziel jedes Kantons sein muss.»
Dass einige Kantone weiterhin Gebühren für Geodaten verlangten, erscheine wirtschaftsfeindlich und sei wettbewerbsbehindernd.
Der Preisüberwacher werde deshalb die acht betroffenen Kantone – Luzern, Waadt, Neuenburg, Thurgau, Obwalden, Nidwalden, Jura und Appenzell Ausserrhoden – anschreiben. Denn der gebührenfreie Bezug von Geodaten sollte so rasch als möglich umgesetzt werden.
Welche Geodaten sind gemeint?
Geodaten sind Daten mit Raumbezug, also mit Koordinaten, Ortsnamen oder Postadressen. Dabei kann es sich um digitale, computerlesbare Datensätze handeln aber auch um analoge Daten wie zum Beispiel Karten und Pläne, Ortsverzeichnisse oder Listen.
Bei Geobasisdaten muss es ausserdem einen Bezug zu einem Gesetz geben. Dazu gehören zum Beispiel Grundbücher, Gebäuderegister, Verkehrswege, Volkszählungen, Luft- und Satellitenbilder der Landesvermessung, Wasserdaten, Gefahrenkarten oder auch Kataster.
Unter geodienste.ch bieten die Kantone Geobasisdaten an. Das Angebot umfasse schweizweite, strukturell harmonisierte und aggregierte Geodaten und -dienste in den Formaten WMS, WFS, ESRI Shapefile, GeoPackage und INTERLIS.
Der Preisüberwacher
Stefan Meierhans (Jahrgang 1968) ist Jurist. Nach dem Studium in Basel, Oslo und Uppsala arbeitete er zunächst im Bundesamt für Justiz. Dann wirkte er von 1998 bis 2003 im Stab der Bundesräte Koller und Metzler-Arnold. Zuletzt war er in der Privatwirtschaft tätig. Er ist Mitglied der Partei Die Mitte (CVP/BDP) und lebt mit seiner Familie in Bern.
Quellen
(dsc/sda)
23 Karten, die du bestimmt lustig findest
1 / 25
23 Karten, die du bestimmt lustig findest
Wie viel mal passt die Schweiz in Brasilien?
quelle: instagram
Jetzt wird umgesiedelt! Darum kann der Chef mit Pendlern nichts anfangen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Weder tiefe Zinsen, noch globale Unsicherheiten oder neue Discountbanken können die hiesigen Finanzinstitute aus der Ruhe bringen.
Der grosse Sturm, der vor zweieinhalb Jahren die Credit Suisse wegfegte, hat im Bankenbarometer der Schweizerischen Bankiervereinigung kaum Spuren hinterlassen. Dass fast alle Banken 2025 Rückgänge beim Zinsertrag und damit auch beim Geschäftserfolg erwarten, kann angesichts der Leitzinsentwicklung nicht überraschen. Schliesslich ist die Schweiz schon seit Juni zurück im Nullzinsregime. Dennoch rechnen 96 Prozent der befragten Banken im weiteren Jahresverlauf mit einer stabilen oder gar zunehmenden Beschäftigungslage.