Seine Erfindung wurde erst belächelt, dann zum Kult und ist heute kaum mehr wegzudenken: Stephen Wilhite, der Erfinder des Gif-Formats, ist tot. Er wurde 74 Jahre alt. Der Programmierer arbeitete in den 80er Jahren beim Technologiekonzern Compuserve, wo er mit seinem Team das Graphics Interchange Format (GIF) entwickelte. Damals war die Geschwindigkeit der Datenübertragung noch so gering, dass Bilder kaum übertragen werden konnten. Er konnte mit seinem Format die Dateigrösse erheblich reduzieren.
Nach Angaben seiner Frau Kathaleen kam Wilhite die Idee für das Gif zu Hause und es gelang ihm dann, es an seinen Computern bei Compuserve zu perfektionieren. Er wurde für seine Erfindung später mit einem Webby Lifetime Achievment Award ausgezeichnet. Nach seiner Pensionierung beschäftigte sich Wilhite mit Modelleisenbahnen.
Kontrovers wurde die Aussprache der Abkürzung diskutiert. Ein Lager sprach das «G» als solches aus, eine andere als amerikanisches «J». Wilhite selbst erklärte, es solle wie ein «J», also «Jif» (deutsch: dschif) betont werden.
Das Besondere an Wilhites Gif-Format war, dass es mit einer Palette vom 256 Farben eine verlustfreie Kompression von Bildern ermöglichte. Es ist ausserdem in der Lage, mehrere Bilder in einem abzuspeichern und damit eine Animation darzustellen. Zunächst wurde dies für bewegte Symbole in den frühen Webseiten verwendet. Nach 2010 erlebte das Gif eine Wiederauferstehung, weil es für Memes mit kleinen Filmchen – allerdings ohne Ton –eingesetzt wurde. Diese tauchten zunächst auf Seiten wie 4Chan und Reddit auf. Heute akzeptieren auch Facebook und andere soziale Netzwerke Gif als Bildformat.
In einem Interview mit der Times soll Wilhite ein tanzendes Baby als sein Lieblings-Gif benannt haben.
((t-online,wan ))